Polizei in Essen bekommt neue Einheit gegen Hacker

Die Polizei in Essen bekommt eine neue Einheit gegen Internet-Kriminalität. Spezialisten wollen so besser gegen Hackerangriffe vorgehen.

Unbekannter in Kapuzenpulli vor einem binären Zahlencode: Thema Hacker bei Radio Essen
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Polizei will in Essen auf mehr Cyberangriffe reagieren

In Essen wird eine eigene Einheit zur Bekämpfung von Cybercrime eingerichtet. Dazu laufen aktuell die Vorbereitungen. Im Polizeigebäude an der Theodor-Althoff-Straße in Haarzopf, an der Grenze zu Bredeney, werden bald verschiedene Spezialisten in einer sogenannten Kriminalinspektion (KI) zusammenarbeiten. So bekommen die bisherigen Kommissariate, wie die IT-Forensik und die Telekommunikationsüberwachung, nun einen gemeinsamen Standort. Von dort aus werden auch künftig die neuen Interventionsteams "Digitale Tatorte" arbeiten. Das sind Teams, die zum Beispiel gegen Hackerangriffe vorgehen oder digitale Spuren aufnehmen. Etwa 50 bis 60 Mitarbeitende werden bei der neuen Kriminalinspektion in Essen arbeiten. Auch elf Regierungsbeschäftigte des Innenministeriums werden künftig von Essen aus arbeiten. Die Ausschreibung der Stellen ist bereits erfolgt, sagt das Innenministerium. Ein Teil der Stellen sei mittlerweile auch schon besetzt. Ab Sommer soll die Kriminalinspektion dann richtig mit der Arbeit loslegen.

Nicht nur in Essen neue Einheiten gegen Cybercrime

Nicht nur in Essen gibt es so eine neue Kriminalinspektion, um gegen Cybercrime vorzugehen. Die neuen Bereiche gegen Internet-Kriminalität gibt es auch an den Polizeipräsidien in Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Köln und Münster. Unter Cybercrime fallen Straftaten, die sich gegen das Internet, Datennetze und informationstechnische Systeme richten oder mit ihrer Hilfe begangen werden. Dazu gehört unter anderem die Fälschung von Daten, Computersabotage, das Abfangen von Daten, Softwarepiraterie oder Computerbetrug. Jetzt will das Innenministerium mit der Einrichtung von sechs dieser Kriminalinspektionen in den Städten mit den größten Polizeipräsidien auf den Anstieg solcher Straftaten reagieren.

„Wir müssen mit der Dynamik im digitalen Raum Schritt halten und unsere Sicherheitsbehörden zeitgemäß aufstellen. Die Kriminalinspektionen sind die neue Heimat unserer Cyber-Cops und unsere Antwort auf steigende Kriminalität im Internet. Auch im World Wide Web gehen wir auf Verbrecherjagd. Denn in der digitalen Welt müssen wir genauso für Sicherheit sorgen, wie auf der Straße.“ Das sagt NRW-Innenminister Herbert Reul.

Im Jahr 2022 wurden nach Angaben des Innenministeriums NRW insgesamt 95.841 Fälle von Cybercrime erfasst. Das macht einen Anstieg von 21,10 Prozent. Die Aufklärungsquote liegt bei knapp 50%.

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