Polizei Essen: Rassismusvorwürfe nach Kontrolle durch Ruhrbahn

In Essen ist eine Ticketkontrolle eskaliert. Die Mitarbeiter der Ruhrbahn brauchten Verstärkung der Polizei. Nach dem Einsatz wurden Rassismus-Vorwürfe gegenüber der Polizei laut.

© Gerhard Seybert - Fotolia

Ruhrbahn bittet Polizei um Unterstützung

Polizeieinsatz bei der Ruhrbahn: Mitarbeiter der Ruhrbahn haben am, Freitagvormittag (18. September, gegen 11 Uhr) die Polizei um Unterstützung gebeten, nachdem sie mit einer Frau ohne gültigem Fahrticket in Konflikt geraten waren. Die Ticketprüfer gaben an, dass sie die Frau nach einem gültigen Fahrschein gefragt hätten. Die Frau hätte dann ein Ticket vorgezeigt, welches jedoch nicht entwertet war. Darauf angesprochen sei die Frau aufgestanden und hätte dann das Ticket während der Fahrt am Stempelautomaten entwertet. Das hätte die Frau ellerdings schon beim Antritt der Fahrt tun sollen. Folglich sei man an der Haltestelle Borbeck-Bahnhof mit der Frau ausgestiegen, um dort die Personalien festzustellen.

Polizei will Personalien feststellen

Die Frau wollte jedoch keine Angaben zu ihrer Person machen, sodass die Polizei zur Unterstützung gebeten wurde. Während sich eine Streifenwagenbesatzung auf den Weg zum Bahnhof nach Borbeck machte, informierte die 30-Jährige ihren Freund, der daraufhin ebenfalls an der Haltestelle erschien. Die Polizisten erläuterten der Frau, wieso die Personalien angegeben werden müssten. Sie gab jedoch an, dass sie ja ein gültiges Ticket gehabt hätte und sie sowohl der Ruhrbahn als auch der Polizei keine Angaben machen müsste. Ihr wurde erläutert, dass die Polizei die Berechtigung habe, nach Personalpapieren suchen zu dürfen, sollte sie ihre Personalien nicht angeben. Trotzdem wollte sie keine Angaben machen.

Rassismus-Vorwürfe gegen die Polizei

Als die Beamten nun einen mitgeführten Rucksack durchsuchen wollten, schrien sowohl die 30-Jährige als auch ihr Freund lautstark rum, was dazu führte, dass immer mehr unbeteiligte Passanten dem Vorfall ihre Aufmerksamkeit schenkten. Es bildete sich mittlerweile eine kleine Gruppe von Schaulustigen. Zudem wurde die Maßnahme in Frage gestellt und mehrfach lautstark der Vorwurf geäußert, dass man die Kontrolle nur durchführe, weil sie dunkelhäutig sind. Während der Durchsuchung des Rucksacks versuchte die Frau mehrfach gewaltsam den Beamten diesen wieder wegzureißen. Da sie dies nicht unterließ, wurden ihr zeitweise Handfesseln angelegt. Es konnten keine Personalpapiere aufgefunden werden. Daher sollte sie nun zur Polizeiwache gebracht, um dort ihre Identität mittels eines Schnellverfahrens aufzuklären. Sie leistete dort zunächst passiv Widerstand, indem sie ihre Hand zu einer Faust schloss und somit den Beamten nicht die Möglichkeit gab, die Fingerabdrücke zu prüfen. Schlussendlich gab sie dann ihre Personalien an und konnte die Polizeiwache wieder verlassen.

Weitere Nachrichten aus Essen

Weitere Meldungen

skyline