Polizei Essen / Mülheim: Bewaffneter Mann von Polizisten erschossen

Polizisten des Präsidiums Essen / Mülheim haben bei einem Einsatz einen Mann erschossen. Er war wohl mit einer Pistole bewaffnet und hatte die Polizisten angegriffen.

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Polizei Essen / Mülheim: Streit eskaliert offenbar

Polizisten des Präsidiums Essen / Mülheim haben bei einem Einsatz einen Mann erschossen. Sie waren gestern Nachmittag nach Mülheim-Dümpten gerufen worden, weil im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses laute Knallgeräusche zu hören waren.

Laut aktuellem Ermittlungsstand hatte der 65-jährige Mann zuvor Streit mit einer Ex-Freundin, die im selben Haus wohnt. Der Streit eskaliert offenbar, als sich die Frau in ihre eigene Wohnung zurückzieht. Der Mann greift zu einem Revolver und schießt mehrfach in die geschlossene Wohnungstür. So schreibt es die Polizei. Verletzt wurde aber niemand, heißt es.

Polizisten erschießen bei Einsatz Mann mit Pistole

Wegen der Schüsse gehen Notrufe bei der Polizei ein. Als die Polizei ankam, soll der Mann sofort auf die Polizisten geschossen haben, schreibt sie. Die Polizisten hätten deshalb ebenfalls geschossen und den Mann tödlich getroffen. Die Schüsse sollen den Mann am Herzen und am Kopf getroffen haben. Die Obduktion durch die Rechtsmedizin Duisburg ergab, dass der erste Schuss ins Herz den sofortigen Tod verursachte, heißt es.

Mann benutzt Pistole mit langem Lauf

Zunächst war davon die Rede, dass der verstorbene Mann mit einem Gewehr schoss. Gegenüber Radio Essen bestätigte die Polizei, dass es sich um eine Pistole mit einem langen Lauf handele. Der Mann sei nach den Schüssen der Polizei vorwärts auf die Waffe gefallen und hätte sie mit seinem Körper verdeckt. Dadurch hätte die gesamte Waffe nicht komplett gesehen werden können. Der lange Lauf hätte den Eindruck vermittelt, dass die Waffe ein Gewehr sei.

Tödliche Polizei-Schüsse Essen / Mülheim: Opfer war bekannt

Der Mann war der Polizei schon bekannt. Der verstorbene 65-Jährige soll in der Vergangenheit gegen das Sprengstoffgesetz verstoßen haben. Deshalb waren auch Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes im Einsatz. Die Beamten vermuteten außerdem, dass der Mann über weitere Waffen verfügen könnte. Zur Sicherheit wurden sowohl das Mehrfamilienhaus als auch angrenzende Häuser evakuiert. Nach dem Vorfall wurde das Haus auf Sprengstoff durchsucht, aber nichts gefunden. Auch weitere Waffen wurden nicht gefunden. Laut Polizei kann aktuell auch nicht ausgeschlossen werden, dass der Verstorbene sich zu nationalsozialistischem Gedankengut hingezogen fühlte.

Die Ermittlungen laufen weiter. Aus Gründen der Neutralität werden diese Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Duisburg und die Polizei Bochum geführt.

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