Parkplatznot in Essen - Streit über Parkflächen auf der Margarethenhöhe

In Essen gibt es fast überall zu wenig Parkplätze. In manchen Stadtteilen wie auf der Margarethenhöhe ist die Not besonders groß. Hier parken viele einfach auf dem Gehweg. Darüber gibt es einen heftigen Streit.

© Radio Essen / Kathi Strikkeling

Ärger in Essen um parkende Autos auf der Sommerburgstraße

Das Parken auf dem Gehwegparken ist in Essen verboten. Das gilt laut Straßenverkehrsordnung überall in Deutschland. Es wird aber oft geduldet, weil es häufig viel mehr Autos als Parkplätze gibt. Auf der Margarethenhöhe werden täglich abends ungefähr 900 Autos geparkt. Die gehören dann größtenteils den Anwohnerinnen und Anwohner. Es gibt aber nur 727 legale Parkplätze. Einige Anwohnerinnen und Anwohner parken deshalb an der Sommerburgstraße auf dem Gehweg. Das ist zwar verboten und kostet zwischen 55 und 70 Euro, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes Knöllchen verteilen. Das passiert nach Meinung einiger Anwohnerinnen und Anwohner aber viel zu selten. In einem offenen Brief mahnen deshalb unterschiedliche Verbände unter anderem der BUND, Fuss e.V. und der ADFC die Stadt, das illegale Parken auf dem Gehweg häufiger zu kontrollieren und andere Maßnahmen zu ergreifen. Die Stadt macht den Politikerinnen und Politikern in der Bezirksvertretung und im Verkehrsausschuss jetzt einen neuen Vorschlag.

© Radio Essen / Kathi Strikkeling
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Stadt Essen könnte Pfosten an der Sommerburgstraße aufstellen

Die Stadt Essen könnte auf der Sommerburgstraße Poller aufstellen. Das wäre aber eine sehr drastische Maßnahme und muss rechtlich gut begründet werden. Die Stadt entwickelt deshalb erst einmal ein Konzept für das Parken auf der Margarethenhöhe. Dabei geht es vor allem darum weitere Standorte für Parkplätze zu finden. Eine Möglichkeit ist ein neuer Parkplatz auf der Kirchwiese an der Sommerburgstraße. Dort könnten einige neue Parkplätze entstehen. Auch auf dem Schotterparkplatz neben der freiwilligen Feuerwehr könnte es mehr Parkplätze geben. Die Plätze reichen aber lange nicht aus, um den Bedarf zu decken. Die Stadt hat auch noch andere Standorte wie den Garagenhof am Lehnsgrund und die Grünfläche an der Steilen Straße geprüft. Die Flächen stehen teilweise unter Denkmalschutz und gehören zum Teil der Margarethe-Krupp-Stiftung. Mit der Stiftung hat die Stadt inzwischen auch schon Gespräche geführt. Jetzt will die Stadt ein Planungskonzept für einen Parkplatz auf der Kirchwiese ausarbeiten und den Politikerinnen und Politikern vorstellen. Wenn es neue Stellplätze gibt, könnten auch die Poller auf der Sommerburgstraße aufgestellt werden.

© Luftbild Stadt Essen
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Kritik in Essen an den Plänen der Stadt

In Essen kritisieren mehrere Verbände diese Pläne der Stadt. Sie wehren sich gegen den Parkplatz auf der Kirchwiese. Dadurch würde das Bild der Margarethenhöhe weiter verändert. Die Siedlung gilt als Gartenstadt und steht unter Denkmalschutz. Regelmäßig kommen Gäste und sehen sich die Siedlung an. Die Initiatoren schlagen andere Standorte für neue Parkplätze vor. Anwohnerinnen und Anwohner könnten zum Beispiel entlang der Lührmannstraße parken. Der Parkplatz am Studierendenwohnheim und bei der freiwilligen Feuerwehr könnte vergrößert werden. Die Pläne verfolgt bereits auch die Stadt. Zusätzlich könnte der Parkplatz am Külshammerweg ausgebaut werden. Die Parkplätze liegen dann aber alle außerhalb der Siedlung und das würde bedeuten, dass die Anwohnerinnen und Anwohner teilweise 10 bis 15 Minuten zu Fuß laufen müssen. Das gilt auch für den Vorschlag zum Ausbau von Parkplätzen Am Mühlenbach. Die Fläche liegt ebenfalls unterhalb der Siedlung. Wer dort parkt, müsste auch eine kurze Strecke nach Hause laufen. Bei einer Umfrage unserer Radio Essen-Stadtreporterin hatten die Anwohnerinnen und Anwohner deshalb teils Verständnis für die parkenden Autos auf dem Gehweg an der Sommerburgstraße.

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Stadt Essen will Vorschläge prüfen

Die Stadt Essen will die Vorschläge der Initiatoren jetzt prüfen. Nach einer ersten Einschätzung sind da durchaus gute Ideen dabei, sagt eine Sprecherin der Stadt Essen auf Radio Essen-Nachfrage. Allerdings und das geben auch die Initiatoren zu, muss um viel Verständnis für das Parken außerhalb der Siedlung geworben werden. Viele Menschen wollen weiterhin möglichst in der Nähe ihrer Wohnung parken und zum Beispiel ihre Einkäufe nicht weit tragen. Die Stadt betont in ihrer Einschätzung, dass weder die Autofahrerinnen und Autofahrer einen Anspruch auf einen Parkplatz im öffentlichen Raum in der Nähe ihrer Wohnung haben. Aber auch Fußgängerinnen und Fußgänger haben keinen Anspruch auf eine maximale Gehwegbreite. Theoretisch reichen 80 Zentimeter aus, damit man den Gehweg nutzen kann. Menschen im Rollstuhl oder Eltern mit Kinderwagen haben dann aber keinen ausreichenden Platz mehr und müssen auf die Straße ausweichen.

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