Neuer Rat im Bistum Essen möchte Kirche weiterentwickeln

Das Bistum Essen möchte seine Strukturen stärken und die Kirche kulturell weiterentwickeln. Dabei wollen sich die Mitglieder treffen, um über wichtige Angelegenheiten der Kirche zu beraten und Entscheidungen zu treffen.

© Foto: Achim Pohl | Bistum Essen

Bistum Essen mit neuem wichtigen Gremium

Am Samstag (13. April) hat der Gemeinsame Rat im Bistum Essen seine Arbeit begonnen. Das neue wichtige Gremium dient dazu, mehr Menschen in Entscheidungsprozesse der Kirche einzubeziehen. Dadurch soll die Organisation der Kirche gestärkt werden. Bischof Franz-Josef Overbeck hat ihn eingesetzt, um synodale Strukturen in seinem Bistum zu stärken - so sollen mehr Laien in der Kirche mitbestimmen können. Es gibt immer weniger Mitglieder in der katholischen Kirche und der Ruf war in den letzten Jahren aufgrund der Missbrauchs Vorwürfe eher umstritten. Das soll sich jetzt ändern.

Das Radio Essen-Interview mit Claudia Rudersdorf

Claudia Rudersdorf ist Teil des Vorsitzenden-Teams des Diözesanrates Bistum Essen. Sie glaubt, dass es besonders jetzt wichtig ist, Kirche so zu entwickeln, dass auch Laien mitbestimmen können und sich gleichberechtigt fühlen. Sie findet es wichtig, Kirche so umzugestalten, dass auch junge Menschen sich damit identifizieren können.

"Junge Menschen bleiben nicht wie früher an der Kirche wohnen - sie hängen nicht mehr so daran - sie suchen sich eine neue. Es braucht mehr digitale und vor allem auch mobile Angebote. Wir müssen diese Orte und Themen identifizieren, die in der heutigen Zeit wichtig sind." Claudia Ruderdorf
© Radio Essen

Der Gemeinsame Rat und seine Mitglieder

Zum Start hat das Gremium 19 Mitglieder mit Stimmrecht. Diese Mitglieder repräsentieren verschiedene Bereiche im Bistum Essen. Sie sind entweder ehrenamtlich oder hauptberuflich mit der Kirche verbunden, können Priester, Diakon oder Laie sein und sind unterschiedlich alt. Ihre Aufgabe ist es, den Bischof bei wichtigen Entscheidungen zu unterstützen und über Fragen zur Entwicklung der Kirche im Bistum Essen zu beraten.

Jedes Mitglied des Gemeinsamen Rates kann Themen vorschlagen, die diskutiert werden sollen. Es stehen Themen wie neue Leitungsmodelle im Bistum Essen, die Entwicklung des Synodalen Wegs in Deutschland, das Zukunftsbild im Bistum Essen, Gespräche über pastorale Dienste und die Bewältigung von sexuellem Missbrauch auf der Tagesordnung. Alle wichtigen Fragen im Bistum können im Gemeinsamen Rat besprochen werden. Statt wie üblich über Mehrheiten abzustimmen, wird nun das Konsent-Verfahren verwendet. Das bedeutet, dass nicht gezählt wird, wie viele Leute "Ja" sagen, sondern ob es ernsthafte Bedenken gegen einen Vorschlag gibt.

Die nächste Sitzung des Gemeinsamen Rates ist für den 9. November geplant. Bis dahin werden die Mitglieder in ihren Gruppen und Organisationen über das neue Gremium berichten und über die nächsten Themen und Fragen diskutieren.

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