Neue Maskenpflicht an Schulen: Erste Reaktionen aus Essen

Das NRW-Schulministerium hat am Montagmittag angekündigt, an den Schulen eine neue Maskenpflicht einzuführen. Sie soll zum Teil auch im Unterricht gelten und löst ein geteiltes Echo aus.

Maskenpflicht in Schulen in Essen

Maskenpflicht an Schulen: Das gilt nach den Ferien

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer hat angekündigt, dass auch NRW die Maskenpflicht an den Schulen nach den Sommerferien einführen will. An den weiterführenden und berufsbildenden Schulen soll die Maskenpflicht auch im Unterricht gelten, vorerst bis zum 31. August 2020. Soweit Lehrkräfte den empfohlenen Mindestabstand von 1,5 Metern nicht einhalten können, müssen auch die Lehrer im Unterricht eine Maske tragen.

An Grundschulen in NRW und somit auch in Essen müssen die Jahrgänge 1 bis 4 nur im Schulgebäude, außerhalb des Klassenraums und auf dem Gelände einen Mund-Nasen-Schutz tragen, aber nicht, wenn die Schüler auf ihren festen Plätzen im Unterricht sitzen. Ausnahmen können getroffen werden, wenn sie begründet sind.

Essen und die neue Maskenpflicht: Erste Reaktionen

Wenige Stunden nach der Verkündung der neuen Regeln zeichnet sich bei uns in Essen eine erste Stimmungslage ab. In unserer Umfrage (s. oben) ist der größte Teil (Stand 3. August, 16.50 Uhr) für eine Maskenpflicht an Schulen - aber nicht während des Unterrichts. Die anderen beiden Antwortmöglichkeiten finden ähnlich viele Unterstützer. Und auch unter den ersten gut 200 Facebook-Kommentaren halten offenbar die meisten die Maskenpflicht im Unterricht für unzumutbar.

Essener Schulleiter begrüßen neue Maskenpflicht

Die ersten Schulleiter, die wir bei Radio Essen für eine erste Reaktion erreicht haben, sehen das anders. Die Schulleiterin des Gymnasiums an der Wolfskuhle war gerade dabei, das neue Faktenblatt zu lesen, als wir sie erreicht haben. Sie findet die neuen Pläne gut. Mit etwa zehn Kindern pro Klasse sei vor den Ferien noch möglich gewesen, genug Abstand zu halten. Mit 30 Kindern im Regelbetrieb sei das nicht mehr möglich, deshalb sei die Maske notwendig. Genug Masken gebe es auch. An der Schule habe es vor den Ferien noch eine Nähaktion gegeben. Außerdem habe ihr Stellvertreter noch Masken bestellt.

Problematisch für den Schulstart sei eher, wenn nicht genug Lehrer wieder zurück in den Dienst gehen. Schulen dürften zwar auch Überstunden anordnen, das könne aber nicht die Lösung sein. Und bis Ersatz gefunden sei, könnten schon mal einige Wochen vergehen.

Ähnlich sieht es ihr Kollege von der Elsa Brandström-Realschule in Bergerhausen. Die neuen Pläne würden auf fast alle Bedenken eingehen, die er und viele Kollegen vor den Ferien geäußert hätten. Auch er kümmert sich gerade um Masken für alle Schüler, die ihre mal vergessen oder verlieren. Unter anderem dafür hätte er sich aber gewünscht, die Entscheidung für die Maskenpflicht wäre schon früher gefallen. Die nächste Woche werde jetzt trotz Ferien sehr anstrengend und knapp. Dieses Jahr gibt es bei ihm an der Schule besonders viele Nachprüfungen, weil Schüler mit ihrem aktuellen Ergebnis nicht zufrieden sind. Die Noten hätten zum Teil unter den Corona-Einschränkungen stärker gelitten, als erwartet.

Andere Bundesländer sind lockerer bei der Maskenpflicht an Schulen

Mecklenburg-Vorpommern ist als erstes Bundesland wieder in die Schule gestartet und hat seit dem heutigen Montag eine Maskenpflicht angeordnet. Die gilt allerdings nur außerhalb des Unterrichts - zumindest vorerst.

Auch weitere Bundesländer, wie Berlin, Bayern und Baden-Württemberg haben ebenfalls angekündigt, gegen die Ausbreitung des Coronavirus eine Maskenpflicht in Schulgebäuden, nicht aber im Unterricht, einzuführen.

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