Nahost-Konflikt: Bistum Essen kritisiert Proteste gegen Israel

Der Nahost-Konflikt ist aktuell so schlimm wie seit Jahren nicht mehr. Ruhrbischof Overbeck warnt davor, den Konflikt zu uns zu tragen. Bei Protesten in NRW und im Ruhrgebiet gab es antisemitische Aktionen.

© Sven Christian Schulz / Radio Essen

Ruhrbischof verurteilt judenfeindliche Aktionen

Ruhrbischof Overbeck hat die judenfeindlichen Proteste in Gelsenkirchen scharf kritisiert. Für Antisemitismus, egal von welcher Seite, sei im Ruhrgebiet kein Platz, sagt Overbeck. Am Mittwochabend hatten sich rund 200 Menschen vor einer Synagoge in Gelsenkirchen versammelt und waren unter anderem mit antisemitischen Sprechchören aufgefallen. Außerdem hatte es unter anderem Brandanschläge auf Synagogen in Bonn und Münster gegeben. Die Proteste richteten sich gegen die israelischen Angriffe auf Ziele im Gazastreifen. So dramatisch die aktuellen Ereignisse im Nahost-Konflikt seine, so falsch sei es den Konflikt im Heiligen Land zu uns ins Ruhrgebiet zu tragen, sagt Overbeck. Bei uns vor einer Synagoge zu protestieren sei genau so vermessen wie vor einer hiesigen Moschee.

Nahost-Konflikt so schlimm wie seit Jahren nicht

Im Nahen Osten tobt aktuell der Nahost-Konflikt so schlimm wie seit Jahren nicht mehr. Die radikal-islamische Hamas schießt seit Tagen Raketen auf Tel Aviv, Israel reagiert mit militärischen Gegenschlägen. Wie schon zu ähnlichen Anlässen hatten sich in mehreren Städten in NRW muslimische Proteste formiert. In vielen Städten blieben sie friedlich, in einigen gab es aber auch Gewalt. Steine wurden auf Moscheen geworfen und israelische Flaggen verbrannt. Bei dem Protest in Gelsenkirchen wurden auch judenfeindliche Parolen gebrüllt. "Diese Ereignisse sind traurige Beispiele für die Herausforderungen, unter denen jüdisches Leben heute wieder steht", sagt Ruhrbischof Overbeck. "Wir müssen in Deutschland alles tun, dass sich unsere jüdischen Mitbürger sicher fühlen können."


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