Nach Gülle-Vorfall: So steht es um die Fische in Essen

Der Gülle-Austritt in der Nähe von Essen im Februar war an manchen Stellen offenbar schlimmer als zuerst gedacht. In einigen Bereichen ist der gesamte Fischbestand erloschen. So steht es um die Fische in Essen.

Der Deilbach nach dem Gülle-Austritt in Velbert
© Kostas Mitsalis / Radio Essen

So wirkt sich Gülle-Vorfall in Essen aus

Nachdem im Februar nahe Essen rund 700.000 Liter Gülle bei einem landwirtschaftlichen Betrieb ins Wasser gekommen sind, gibt es nun offenbar deutlich schlimmere Auswirkungen oberhalb des Deilbachs als zuerst angenommen. In Velbert sind im Igelsbrucherbach, Lünesbach und Hardenberger Bach bis zur Mündung in den Deilbach alle Fische gestorben. Auch im Deilbach werden verheerende Schäden für den Fischbestand vermutet, teilte die Bezirksregierung Düsseldorf auf Radio Essen-Nachfrage mit. Anders ist das bei uns in Essen. Im Essener Stadtgebiet seien weiterhin keine toten Fische gefunden worden. Auch der Ruhrverband bestätigte auf Nachfrage, dass sich die Gülle im Wasser auf Essener Stadtgebiet sehr verdünnt hat. Beim Fischbestand im Baldeneysee und im unteren Deilbach hat sie demnach keine Probleme verursacht.

BUND Essen befürchtet Auswirkungen für Tiere an Land

Nach dem Gülle-Vorfall bei Essen befürchtet der BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. jetzt auch schlimme Auswirkungen für die Tiere an Land. BUND-Vorstandsmitglied Andreas Bolle sagte dazu in einem offiziellen Statement, dass "zum Beispiel dem am Deilbach vorkommenden Eisvogel wesentlichen Teile der Nahrungsgrundlage fehlen könnten.“ Die Bezirksregierung Düsseldorf sagte auf Radio Essen-Nachfrage allerdings, dass die Landtiere bzw. Vögel, die Fische fressen, auch an anderen Wasserstellen noch genug nicht betroffene Fische finden könnten. Selbst die stark verunreinigten Bereiche in Velbert seien für Landtiere daher nicht problematisch. Gefährlich wäre es nur, wenn Fische durch giftige Chemikalien sterben und Landtiere diese dann beim Fischverzehr auch aufnehmen. Beim Gülle-Unfall sei das aber nicht der Fall gewesen.

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