Nach Entführung aus Essen nach Paraguay: Das ist die Strafe für den Vater

Im Juni ist die damals 10-jährige Clara zurück nach Hause nach Essen gekommen. Ihr Vater hatte sie ein halbes Jahr zuvor nach Paraguay entführt, damit sie nicht gegen Corona geimpft wird. Jetzt steht die Strafe für den Entführer und seine Lebensgefährtin fest.

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© Policia Nacional del Paraguay

Urteil nach Entführung aus Essen

Nach der Entführung der Enkelin des früheren Essener Oberbürgermeisters Wolfgang Reiniger steht die Strafe fest. Der Vater hatte das damals 10-jährige Mädchen aus Essen mit nach Paraguay genommen, ohne dies mit der Mutter vorher abzusprechen. Bei der Reise waren auch seine neue Lebensgefährtin und deren Tochter dabei, auch in diesem Fall wusste der Vater von nichts. Nach monatelanger Suche stellten sich die Auswanderer. Sie sind inzwischen nach Deutschland zurückgekehrt und wurden am Flughafen festgenommen. Ihre zehnmonatige Haftstrafe wird zur Bewährung ausgesetzt, sie müssen jetzt für drei Jahre straffrei bleiben. Außerdem müssen sie zusammen etwas mehr als 5000 Euro an eine gemeinnützige Organisation zahlen. Das Auswanderer-Paar wurde mit internationalem Haftbefehl gesucht. Anfang Juni stellte es sich nach mehr als einem halben Jahr Flucht den Behörden. Die beiden sind Impfgegner und wollten sich mit ihren Töchtern in Südamerika ein neues Leben aufbauen.

Essen: Bewährungsstrafe ohne Gerichtsprozess

Einen Gerichtsprozess gab es im Fall des Kindesentzuges in Essen nicht. Die Verurteilung fand schriftlich statt, das von der Staatsanwaltschaft vorgeschlagene Strafmaß wurde vom Amtsgericht und auch von den Beschuldigten akzeptiert. Bei nicht so schweren Vergehen ist so ein Verfahren üblich, oft zum Beispiel auch im Verkehrsrecht, heißt es vom Amtsgericht.

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