Kleinfeldfußball-WM in Essen: "Man denkt an das Sommermärchen"

Die Kleinfeldfußball-Weltmeisterschaft in Essen lässt für die Deutsche Nationalmannschaft einen Traum wahr werden. Im Interview sprechen Spieler Yannick Zierden und Nationaltrainer Malte Froehlich über die Heim-WM.

© Uwe Ernst / FUNKE Foto Services

Kleinfeldfußball-WM in Essen: "Ein unbeschreibliches Gefühl"

Die Weltmeisterschaft im Kleinfeldfußball in Essen sorgt für eine besondere Atmosphäre. Ein Stadion mitten in der Innenstadt, auf dem Kennedyplatz, ist einzigartig. Im Interview mit Radio Essen-Stadtreporter Mario Arlt spricht Nationalspieler Yannick Zierden über die Heim-WM. Zierden spielt eigentlich beim Bezirksligisten CfB Ford Niehl in Köln. Zum Kleinfeld, bei dem es durchaus auf andere Skills ankommt, kam er erst vor zwei Monaten. Bei einem Auswahllehrgang überzeugte er auf Anhieb und ist jetzt Teil des Nationalteams. Der Zeitpunkt, zum Turnier im eigenen Land, könnte natürlich kaum besser sein:

"Man denkt schon ein bisschen an das Sommermärchen von 2006. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Man träumt als Kind davon, mal für Deutschland oder generell Profifußball zu spielen. Ähnlich ist es hier, wenn man dann den Adler auf der Brust hat und irgendwann die Nationalhymne singt. Ich bin noch nicht in den Genuss gekommen, aber wenn es dann in den nächsten Tagen der Fall ist, ist das ein schönes Gefühl"

so der 21-Jährige.

Yannick Zierden beim Interview mit Radio Essen-Stadtreporter Mario Arlt.© Radio Essen / Mario Arlt
Yannick Zierden beim Interview mit Radio Essen-Stadtreporter Mario Arlt.
© Radio Essen / Mario Arlt

Traum vom Titel und vollen Rängen in Essen

Um dieses Sommermärchen-Gefühl in Essen entstehen zu lassen, hofft Yannick Zierden auf volle Ränge und große Unterstützung der Essener. Der Eintritt in das Stadion mit 3.000 Plätzen ist kostenlos. Vor so vielen Leuten zu spielen, kann sich Zierden noch nicht vorstellen:

"Wir freuen uns, wenn Viele sich die Zeit nehmen. Wir hoffen, dass wir die Euphorie dann mitnehmen und auf dem Platz zeigen können, dass wir Bock haben und dann zum Erfolg kommen werden."

Ein Erfolg wäre natürlich der Titelgewinn. 2018 konnten sich die Deutschen den Titel sichern. Als Favoriten gelten aber Teams, in deren Ländern der Kleinfeldfußball viel größer aufgebaut und strukturiert ist. Dazu zählen Länder wie Brasilen und Polen. Trotzdem ist das Ziel, den Titel im eigenen Land zu holen, klar: "Ich glaube, dass jeder davon träumt, gerade im eigenen Land. Wir wollen den Pott hier halten", bestätigt Zierden.

Welche Rolle die Emotionen spielen, ob es auf dem Kleinfeld zu Rudelbildungen kommt oder wie es im Team-Hotel abläuft, hört Ihr im kompletten Interview.

© Radio Essen / Mario Arlt

Stadion in Essen löst Gänsehaut aus

Das Stadion auf dem Kennedyplatz lässt auch Nationaltrainer Malte Froehlich nicht kalt. Der 39-jährige ist seit 2018 Trainer der deutschen Auswahl und hat schon das ein oder andere Turnier mitgemacht. Trotzdem ist die Heim-WM natürlich etwas ganz Besonderes, wie er vor dem Start verriet:

"Vor den leeren Rängen, mit der enge des Platzes, hat das schon Gänsehaut verursacht. Wenn das Ding voll wird, wird das, auch für die Jungs, ein unvergessliches Erlebnis."

Allein der Gedanke löste bei ihm im Interview mit Radio Essen-Stadtreporter Mario Arlt wieder Gänsehaut aus. Ein volles Stadion würde dem Sport auch mehr Aufmerksamkeit bringen, so die Hoffnung von Froehlich:

"Da ist natürlich schon die Hoffnung, dass es ein Ticken mehr Aufmerksamkeit kriegt. Weil es ein cooles Spiel ist. Es unterscheidet sich vom 11 gegen 11 insofern, dass deutlich mehr Tore fallen und es mehr Strafraumaktionen gibt. Es ist ein ganz intensives Spiel. Es gibt keine Phasen, in denen Richtung Tor nichts passiert. Das macht es so wahnsinnig spannend."

Weltmeisterschaft in Essen: Hoffen auf viele Fans im Stadion

Malte Froehlich hofft zum Eröffnungsspiel am Freitag (2. Juni) auf ein volles Stadion. Die Fans möchte er dann auch in Essen halten:

"Ich hoffe, dass sich die Leute dafür begeistern können. Dass die Leute neugierig sind und wenn sie am Kennedyplatz vorbeilaufen, sagen 'hey ich bin neugierig und gucke einfach rein.' Und, dass wir sie dann mit einem guten Spiel auch catchen und zum nächsten Spiel wieder ins Stadion bekommen."

Der Traum vom Titel im eigenen Land lebt natürlich auch beim Trainer, dabei wird es auch auf eine große Unterstützung ankommen. Zu großen Druck will Froehlich aber nicht aufbauen

"Du spielst zum ersten Mal und vielleicht für uns, die jetzt dabei sind, zum letzten Mal eine Heim-WM. Wer weiß. Klar ist, dass sich die Entwicklung des Sports in den letzten fünf Jahren enorm gesteigert hat. Wir haben eine starke Gruppe. Klar, wir wollen aus der Gruppe raus und ab dann hast du nur noch KO-Spiele. Wir wollen uns auf jedes Spiel fokussieren und nicht jetzt überlegen 'was könnte passieren, wenn'. Das ist wichtig, damit die Jungs nicht mit einem Rucksack rumlaufen, den sie am Ende nicht tragen können".

Der Nationaltrainer arbeitet eigentlich beim Deutschen Fußballbund. Im kompletten Interview verrät er, wie er zum Kleinfeld gekommen ist. Zudem erklärt er die Unterschiede im Trainerjob beim Klein- und Großfeld. Außerdem spricht über einen Spieler von Rot-Weiss Essen, der vielleicht für das Nationalteam in Frage kommen würde.

© Radio Essen / Mario Arlt

Mehr Nachrichten aus Essen

Weitere Meldungen

skyline