Keine Konsequenzen in Essen nach Clan-Schlägerei - Ermittlungen eingestellt

In Essen werden nach den Clan-Tumulten am Salzmarkt alle Verfahren eingestellt. Die Staatsanwaltschaft hat keine Beweise, mit denen Beteiligte belastet werden können.

© Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services

Bankrotterklärung in Essen - Verfahren in Essen nach Clan-Tumulten eingestellt

In Essen hat die große Clan-Schlägerei Mitte Juni am Salzmarkt für viel Aufregung gesorgt. Damals tauchten plötzlich rund 100 Menschen vor einem voll besetzten Lokal am Salzmarkt auf. Es gab eine kurze, aber heftige Schlägerei, die Polizei war dann schnell vor Ort und löste den Tumult wieder auf. Danach nahm die Polizei die Personalien von 169 Personen auf und Polizeipräsident Stüve sowie NRW-Innenministerium kündigten an, hart gegen die Beteiligten vorzugehen.

Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Essen aber alle Verfahren eingestellt. Es liegen keine ausreichenden Beweise vor, schreibt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Radio Essen-Nachfrage. Die Videos aus der Tatnacht waren von sehr schlechter Qualität und wurden auch durch eine Nachbearbeitung nicht wirklich besser, so dass damit keine Beteiligten identifiziert werden können. Zeugen, die vorgeladen wurden, sind zum Teil nicht erschienen oder haben die Aussage verweigert, heißt es. Die Polizei hatte in den Tagen danach Waffen sicher gestellt, das war aber präventiv und deshalb wurden auch hier keine weiteren Ermittlungen eingeleitet.

Staatsanwaltschaft Essen gibt die Ermittlungen nach Massenschlägerei auf

Die Staatsanwaltschaft Essen hatte schon vor einiger Zeit die Ermittlungen gegen zwei mutmaßliche Täter wegen mangelnder Beweise eingestellt. Auch bei den weiteren Ermittlungen sieht sie keine Chance auf verwertbare Ergebnisse, aus denen sich eine Anklage ergeben könnte. Die juristischen Vorwürfe, die erhoben werden können, rechtfertigen keine weiteren Maßnahmen wie zum Beispiel die Überwachung von Telefonen, erklärt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Nach der Massenschlägerei hatte die Polizei ein Hinweisprotal eingerichtet, darüber kamen aber wohl keine verwertbaren Hinweise. Außerdem hatte Oberbürgermeister Thomas Kufen die syrische und muslimische Community aufgerufen, Hinweise weiterzugeben. Aber auch das blieb scheinbar erfolglos. Die Polizei hatte nach der Schlägerei weitere Kontrollen durchgeführt, aber auch dabei nichts Verwertbares gefunden. Nach der Schlägerei solle es ein Treffen der beteiligten Gruppen in Duisburg gegeben haben. Seitdem gab es zwar keine Vorkommnisse mehr, allerdings gibt es jetzt auch niemanden, der vor Gericht für die Schlägerei zur Verantwortung gezogen wird.

Weitere Nachrichten aus Essen

Weitere Meldungen

skyline