Essen: Neue Erkenntnisse nach Massenschlägerei in der Innenstadt

In Essen gibt es nach der Massenschlägerei in der Innenstadt am vergangenen Freitag weitere Erkenntnisse. Die Polizei Essen rechnet außerdem mit weiteren Treffen und bittet um Hinweise, wenn es wieder zu Schlägereien kommt.

© Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services

Massenschlägerei in Essen: Neue Erkenntnisse bei Polizei

Die Polizei Essen hat noch weitere Ergebnisse bekannt gegeben, welche Waffen sie in der Nacht von Freitag auf Samstag sicher gestellt hat. Ein Sprecher der Polizei Essen sagt auf Radio Essen-Nachfrage, dass mehr als 15 Messer sichergestellt wurden. Außerdem wurden am Samstag bei Verkehrskontrollen Dachlatten mit Nägeln, Eisenstangen und Baseballschläger gefunden. Insgesamt wurden bei der Schlägerei am Freitagabend vier Polizisten und zwei weitere Personen verletzt. Die Polizei hat mehrere Strafverfahren unter anderem wegen Landfriedensbruch, gefährlicher Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Verstöße gegen das Waffengesetz eingeleitet. Die Auseinandersetzung zwischen der syrischen und libanesischen Gemeinde hat wohl ihren Ausgangspunkt in Castrop. Der Streit zwischen zwei Familien ist über die sozialen Medien eskaliert und endete vorerst in der Massenschlägerei auf dem Salzmarkt.

In Essen soll es schon einen Schlichtungsversuch gegeben haben

Essen rückt wegen einer heftigen Schlägerei in der Innenstadt erneut in den medialen Fokus. Nach der Massenschlägerei in der Innenstadt am vergangenen Freitagabend (16. Juni) gibt es jetzt weitere Ergebnisse aus den Ermittlungen der Polizei dazu. In einer Moschee in Altenessen soll es ein Treffen gegeben haben. Circa 150 bis 200 Personen sollen dabei gewesen sein. Die Polizei kann einen "Schlichtungsversuch" nicht ausschließen. Die Stellungnahme der Polizei dazu ist aber klar: Wenn es einen solchen Versuche gegeben haben soll, wäre das irrelevant, weil die beteiligten Parteien so versuchen würden, den Rechtsstaat umgehen. Die Polizei prüft jetzt, was am Wochenende in der Moschee passiert sein könnte.

Polizeipräsident in Essen zur Massenschlägerei

Der Polizeipräsident in Essen Andreas Stüve äußert sich am Montagmittag eindeutig zu den Ereignissen vom Wochenende. In einer schriftlichen Stellungnahme erklärt er:

Die Tumulte am vergangenen Wochenende haben die Polizei vor außergewöhnliche Aufgaben gestellt. Im Ergebnis gelang es schnell, die Auseinandersetzungen zu beenden und weitere zu verhindern. Dafür danke ich allen Einsatzkräften in besonderem Maße.
Den rivalisierenden Gruppen möchte ich klar und deutlich ankündigen, dass die Polizei keine Form von Selbstjustiz in unserer Stadt duldet. Wir haben viele Personalien von beteiligten Personen festgestellt und werden auch kleinste Verstöße konsequent verfolgen.
Der Bevölkerung kann ich versprechen, dass sich Ihre Polizei auch in den nächsten Tagen so aufgestellt hat, dass sie ähnlichen Sachverhalten entschlossen begegnen kann. 
Bitte melden Sie sich umgehend bei der Polizei, wenn sich plötzlich Personen oder Gruppen zusammenrotten und Sie eine emotional aufgebrachte Stimmung wahrnehmen.

Kufen appelliert an Libanesen und Syrer in Essen

Oberbürgermeister Thomas Kufen appelliert an die Essener Libanesen und Syrer, mit der Polizei Essen und der Stadt zusammenzuarbeiten und Informationen über die Massenschlägerei weiterzugeben. Kufen hat viele Anrufe und E-Mails von Essener Libanesen und Syrer bekommen, die sich für das aggressive Verhalten ihrer Landsleute schämen und entschuldigen. Das hat er uns im Radio Essen-Interview gesagt.

© Radio Essen

Polizei Essen bittet weiter um Hilfe

In Essen kann es nach der großen Schlägerei am Wochenende immer wieder zu weiteren solcher Treffen mit Tumulten und Schlägereien kommen. Die Polizei Essen hat in den sozialen Medien dazu mehrere Hinweise und Videos gefunden. Die Polizei weist in dem Zusammenhang erneut daraufhin, dass bei solchen Treffen möglichst umgehend die 110 angerufen werden und informiert werden sollte. Schon am Samstag (17. Juni) musste die Polizei solche Treffen in der Grüne Mitte und in der Turmstraße auflösen. Die Polizei Essen hat auch ein Hinweisportal freigeschaltet. Wer Fotos oder Videos aus der Tatnacht hat, kann diese dort hochladen. Mehr Infos dazu gibt es hier.

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