Heiß und trocken in Essen: Mehrere Waldbrände in kurzer Zeit
Veröffentlicht: Dienstag, 19.07.2022 08:20
In Essen gab es in den letzten Stunden mehrere Waldbrände. Am Montagabend hat es in einem Waldstück am Baldeneysee und an der Bahnstrecke im Essener Norden gebrannt. Die Waldbrandgefahr ist in Essen aktuell insgesamt sehr hoch.
Waldbrand an Korte-Klippe in Essen
Hitze und Trockenheit sorgen für die ersten größeren Wald- und Flächenbrände in Essen. Innerhalb von 24 Stunden musste die Essener Feuerwehr gleich drei Mal ausrücken. Zunächst hat es am Montagmittag auf einem Feld in Schuir gebrannt, am späten Nachmittag dann auf der Bahnstrecke im Essener Norden. Am Montagabend schließlich der nächste Großeinsatz: An der Korte-Klippe in Heisingen hat ein Waldstück von rund 300 Quadratmetern Größe gebrannt. Unterholz und Buschwerk standen in Flammen, teilweise waren die Flammen rund einen Meter hoch, sagt die Feuerwehr. Sie hat schon nach den ersten Anrufen "massiv Kräfte alarmiert", um den Waldbrand möglichst schnell in den Griff zu bekommen. Auch ein Polizeihubschrauber hat geholfen. Eigentlich sollte er mit einem Wasserbehälter Wasser aus dem Baldeneysee holen. Dafür war es aber schon zu dunkel. So konnte der Hubschrauber nur dabei helfen, von oben Glutnester zu entdecken. Auch mit einer Drohne der Johanniter wurde die Lage aus der Luft beobachtet.
Einsatz in Waldstück in Essen läuft weiter
Für die Feuerwehr war der Einsatz besonders schwierig, weil der Wald an einem Hang liegt. Außerdem musste das Löschwasser aus größerer Entfernung geholt werden. Zunächst hat dabei ein Bauer mit einem Güllefass geholfen, außerdem mussten Löschfahrzeuge zwischen Wasserentnahmestelle und Einsatzort pendeln. Die Forstbehörde hat dabei geholfen, den Feuerwehrleuten den Weg zu zeigen, das THW hat die Einsatzstelle ausgeleuchtet. Die Feuerwehr hat mit großen Schläuchen gelöscht. Gleichzeitig haben Feuerwehrleute mit Löschrucksäcken an dem Hang einzelne Glutnester gelöscht. Noch am Abend hatte die Feuerwehr das Feuer im Griff. Sie hat aber am Dienstagmorgen den Hang noch weiter mit Wasser besprüht, damit das Feuer nicht erneut aufflammt. Die Heisinger Straße war zwischenzeitlich ganz oder teilweise gesperrt. Quer über die Straße lagen die Schläuche. Am späteren Dienstagmorgen konnte die Feuerwehr ihren Einsatz beenden. In der Spitze waren zwei Löschzüge der Berufsfeuerwehr im Einsatz. Außerdem die Freiwilligen Feuerwehren aus Burgaltendorf, Werden, Heisingen, Mitte, Kupferdreh und von der Margarethenhöhe. Dazu kamen mehrere Spezialfahrzeuge. Wie sich die Büsche in dem Waldstück entzündet haben, ist noch nicht klar.
Feuerwehr Essen bekämpft Brände an Bahnstrecke
Schon am frühen Montagabend war die Essener Feuerwehr im Großeinsatz. Entlang der Bahnstrecke zwischen Essen und Oberhausen hat es an insgesamt sechs Stellen gebrannt. Unter anderem haben an der Krablerstraße in Altenessen und in der Nähe des Bahnhofs in Dellwig Büsche Feuer gefangen. Offenbar hatte die heiß gelaufene Bremse eines Güterzugs Funken gesprüht und die trockenen Büsche so in Brand gesetzt. Auch hier hat die Polizei mit einem Hubschrauber geholfen. Der hat mit einer Wärmebildkamera dabei geholfen, weitere Glutnester zu finden. Die Bahnstrecke war über Stunden gesperrt, am Abend konnte sie wieder freigegeben werden.
Feld in Essen fängt Feuer
Ähnliches Szenario einige Stunden zuvor in Schuir. Dort hat ein Bauer auf seinem Feld am Schuirweg Getreide geerntet. Die Bremse des Mähdreschers ist heiß gelaufen und hat so das staubtrockene Feld unter sich entzündet, sagt die Feuerwehr. Rund 500 Quadratmeter Fläche haben Feuer gefangen. Der Bauer hat daraufhin selbst Schneisen in das Feld gegraben. So konnte das Feuer nicht auf weitere Felder übergreifen. Außerdem gab es kaum Wind. Sonst wäre es nicht so glimpflich ausgegangen, sagt die Feuerwehr. Der Bauer hat anschließend das Feld komplett umgepflügt, damit es nicht erneut Feuer fängt.