Heftige Kritik aus Essen: Chefvirologe der Uniklinik reagiert auf Teststrategie

Nicht nur in Essen gehen die Testlabore in die Knie. Aktuell gibt es so viele positive Fälle, dass die Labore gar nicht mehr hinterherkommen. Bei den Grundschulen werden die PCR-Testungen zurückgefahren. Dafür gibt es harte Kritik aus Essen.

Virologe Ulf Dittmer vom Uniklinikum in Holsterhausen.
© Funke Foto Services

Uniklinik Essen: Chefvirologe kritisiert Umbruch bei Teststrategie

Für die neue Corona-Teststrategie an den Grundschulen kommt bei uns aus Essen heftige Kritik. Es gibt dort jetzt erst einen PCR-Test für die ganze Klasse. Wenn der positiv ist, wird jeder Schüler einzeln mit einem Schnelltest getestet. Das ist unsinnig, sagt der Chef-Virologe von der Uniklinik in Holsterhausen Ulf Dittmer.

"Das, was jetzt entschieden worden ist: Man macht einen Pooltest und dann einen Antigen-Test hinterher, wird zu noch mehr Verwirrung führen - weil wir wissen, dass da unterschiedliche Ergebnisse herauskommen werden. Das Chaos wird sich nicht verkleinern."

Tests für die ganze Klasse funktionieren nur, wenn es wenige Fälle gibt, sagt der Virologe. Aktuell gibt es aber in so vielen Klassen positive Fälle, dass die Labore da gar nicht mehr hinterherkommen. Die Notfallmedizinerin und inzwischen deutschlandweit bekannte Bloggerin "Doc Caro" Caro Holzner hatte zur aktuellen Testpraxis an den Schulen gesagt, es sei besorgniserregend, den sicheren (PCR-)Test vorzuschalten und ihn mit einem unsichereren (Schnell-)Test zu verifizieren.

In den Essener Kitas wird die PCR-Testung dafür weiter hochgefahren.

Hier gibts das komplette Interview mit dem Chefvirologen

© Radio Essen / Martin Kels

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