Gemeinsamer Religionsunterricht in Essen
Veröffentlicht: Mittwoch, 03.09.2025 08:24
Nur wenige Schulen in Essen bieten einen gemeinsamen Religionsunterricht für katholische und evangelische Kinder an. Erstmals macht eine bischöfliche Schule das anders.

25 Schulen in Essen haben gemeinsamen Religionsunterricht
In Essen und auch in den meisten Schulen anderswo bekommen katholische und evangelische Kinder separaten Religionsunterricht. Seit 2018 haben Schulen aber auch die Möglichkeit alle Kinder gemeinsam zu unterrichten, also den sogenannten konfessionell-kooperativen Unterricht anzubieten. Der ist nicht ökumenisch, sondern es werden die Lehren beider Konfessionen abwechselnd unterrichtet.
Dafür müssen sie extra einen Antrag beim Schulministerium stellen. Das hat 2018 zuerst die Schule im Bergmannsfeld gemacht. Nach und nach sind einige dazu gekommen, sodass im letzten Jahr an 25 Schulen in Essen gemeinsamer Religionsunterricht stattfinden konnte. In diesem Jahr haben sich weitere Schulen dafür entschieden, unter anderem das Gymnasium am Stoppenberg. Das Besondere: Das Gymnasium ist in bischöflicher Trägerschaft und damit die erste Schule im Bistum Essen die den gemeinsamen Religionsunterricht anbietet.
Pädagogische Beweggründe in Essen für Änderung des Unterrichts
Doch warum ändern Schulen in Essen überhaupt den Religionsunterricht? Sparmaßnahmen seien auf jeden Fall nicht der Grund, sagt das Bistum Essen. Schließlich würden die Lehrkräfte nochmal extra geschult und das koste. Die Änderung habe vielmehr einen pädagogischen Hintergrund.
„Jede Unterrichtsstunde, die wir in diesem sensiblen Alter in einer gemeinsamen Klassenstunde unterrichten können, ist ein Gewinn“, sagt Rüdiger Göbel, Schulleiter des Gymnasiums am Stoppenberg.
Vom Schulministerium heißt es außerdem, der konfessionell-kooperative Unterricht helfe dabei den Religionsunterricht dauerhaft zu sichern - in Zeiten, in denen die Kirchen immer weniger Mitglieder haben. Noch schauen aber die wenigsten Schulen in Essen entsprechend in die Zukunft. Der Großteil, nämlich 133 von insgesamt 168 Schulen (Stand: Schuljahr 2024/2025), bietet ausschließlich getrennten Religionsunterricht an. Auch Kinder anderer Konfessionen müssen sich dann in der Regel für den Unterricht einer Konfession entscheiden.
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