Galeria in Essen könnte bald zum Verkauf stehen

Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof in Essen könnte bald zum Verkauf stehen. Das ist die Konsequenz aus einem Antrag auf Gläubigerschutz der Schweizer Tochtergesellschaft Signa Retail Selection AG, zu der Galeria in Essen gehört. Der Handelsverband beobachtet die Entwicklungen mit Sorge. Der Deutsche Städtetag fordert umgehend Hilfen. Das steckt dahinter!

Zentrale Galeria in Essen-Schuir
© Tobias Harmeling/ FUNKE Foto Services

Galeria in Essen vor dem Verkauf?

Nach der Insolvenz der Signa-Holding will eine Tochtergesellschaft seine Beteiligungen an Investoren verkaufen. Dazu zählen verschiedene Handelsunternehmen - auch die Warenhauskette Galeria in Essen. Diese Nachlassstundung wurde beim Gericht beantragt. Das teilte die Schweizer Tochtergesellschaft Signa Retail Selection AG mit. Ziel sei, die Gesellschaft abzukoppeln und geordnet zu liquidieren.

Das Geschäft soll unabhängig von den Insolvenzen der restlichen Signa-Gruppe geordnet und transparent abgewickelt werden. Das operative Geschäft der Warenhäuser werde durch das Gläubigerschutzverfahren nicht betroffen, steht in einer Mitteilung. Zum operativen Geschäft gehören alle betrieblichen Funktionen wie Produktion, Finanzierung, Verwaltung und Vertrieb solange sie für den Betriebszweck eingesetzt sind.

Ein Galeria-Sprecher hat sich nicht über einen möglichen Verkauf der Warenhauskette geäußert.

Sorge um Galeria in Essen

Der Handelsverband Deutschland beobachtet die Entwicklungen rund um die Signa-Insolvenz und mögliche Auswirkungen auf Galeria in Essen mit Sorge. Kauf- und Warenhäuser seien vielerorts zentrale Anlaufpunkte in den Innenstädten. "Viele Kunden kommen ihretwegen in die Stadtzentren", heißt es. Davon profitieren laut dem HDE auch die benachbarten Geschäfte und Unternehmen anderer Branchen. Das Format Kauf- und Warenhaus habe in der Handelslandschaft nach wie vor seinen Platz.

Hilfe für Galeria in Essen gefordert

Der Deutsche Städtetag fordert nach dem Insolvenzantrag der Signa-Holding auch eine Beteiligung der Städte. "Sollte die Insolvenz der Signa Holding Auswirkungen auf Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof haben, müssen die betroffenen Städte aktiv in die Gespräche zwischen Gläubigern und Eigentümer, Anteilseignern und Insolvenzverwaltern einbezogen werden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtetags, Helmut Dedy, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Darüber hinaus fordert Dedy für Städte Möglichkeiten, sich bei Pleiten betroffene Gebäude zu sichern. "Perspektivisch sollte das Insolvenzrecht so geändert werden, dass die Städte potenziell Zugriff auf zentrale Immobilien bei Insolvenzen bekommen. Dafür müssen aber auch die Eigentümerstrukturen transparent sein."

Geringe Überlebenschancen für Galeria?

Nach der Insolvenz der Signa-Holding hat die Essener Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof geringe Überlebenschancen. Zu dieser Einschätzung kommen zwei Handelsexperten. Sie können sich nicht vorstellen, dass ein Investor Interesse haben könnte, den Warenhauskonzern zu übernehmen. Galeria steckt in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage und hat bereits zwei Insolvenzverfahren hinter sich. Beide Experten können sich aber vorstellen, dass das für ausländische Investoren interessant wäre, zum Beispiel für das thailändische Handelsunternehmen Central Group. Das könnte einzelne Galeria-Standorte in Großstädten übernehmen. Dem Konzern gehören bereits Luxuswarenhäuser wie das KaDeWe in Berlin und das Alsterhaus in Hamburg.

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