
Ehepaar aus Essen hat Flüchtlingskindern Deutsch beigebracht
Feras kam als kleiner Junge nach Essen. Seine Mutter war mit ihm und seinem Bruder vor dem Bürgerkrieg aus Syrien geflüchtet. Sein Vater kam später nach. Bei seiner Ankunft konnte der junge Syrer kein einziges Wort Deutsch. Zunächst lebte die Familie in einem Flüchtlingsheim in Haarzopf, später zogen sie nach Freisenbruch – dort wohnen sie bis heute. Die Kinder der Familie Ossi lernten schnell Deutsch. Dabei half ein deutsches Ehepaar, das sich mit großem Engagement für Geflüchtete einsetzt. Feras hat bis heute Kontakt zu den beiden – und sie dürfen stolz darauf sein, was ihr ehemaliger „Schüler“ erreicht hat.
Am Gymnasium an der Wolfskuhle wurde aus dem kleinen Feras ein echter Vorzeigeschüler. Nach dem Abitur will er Medizin studieren. „Ich möchte der Gesellschaft hier in Deutschland etwas zurückgeben“, sagt der 19-Jährige. „Sie hat mich und meine Familie herzlich aufgenommen. Und wenn hier Ärztinnen und Ärzte fehlen, dann ist es doch richtig, Medizin zu studieren und Menschen zu helfen.“ Zurück nach Syrien will Feras nicht. Er stammt aus einer kurdischen Familie – und wäre dort nicht sicher. Immer wieder müsste er mit Repressalien rechnen.

