Konflikt verlagert sich von Essen nach Ratingen
In Essen ist ein Streit zwischen zwei Familien eskaliert. Grund dafür ist eine Beziehung zwischen einer 28-jährigen Frau und einem 26-jährigen Mann. Die Streitigkeiten zwischen beiden Parteien haben bereits am Samstag (5. August) begonnen. Hier sollen mehrere Angehörige des Mannes die Familie der Frau in Borbeck aufgesucht und beleidigt haben. Das Paar ist daraufhin in ein Hotel nach Ratingen "geflohen", möglicherweise, um sich von dem Streit zwischen den Familien zu distanzieren. Dann verlagerte sich der Konflikt nach Ratingen.
Familie des Partners nötigt Frau in Essen Tablette zu schlucken
Am Montag (7. August) hat sich der Mann laut der Polizei in einer Moschee aufgehalten. Währenddessen wartete die Frau in einem Auto. Sechs seiner Brüder sollen sie dort geschlagen, bespuckt und beleidigt haben. Auch ihr Handy soll ihr weggenommen worden sein. Dann setzte sich einer der Männer ans Steuer und fuhr gegen ihren Willen zurück nach Essen. Hier soll die Frau von der Mutter ihres Partner genötigt worden sein, eine Tablette zu schlucken. Hintergrund sei die Sorge um eine mögliche Schwangerschaft. Danach sei die 28-Jährige bei ihrer Familie abgesetzt worden.
Polizei Essen muss mit vielen Einsatzkräften anrücken
Noch in der Nacht auf Dienstag (8. August) wurde die Polizei Essen informiert. Während die Polizei den Sachverhalt aufnahm, kamen weitere Angehörige der Frau zum Einsatzort. Weil die Stimmung aggressiver wurde, alarmierte die Polizei weitere Einsatzkräfte hinzu - darunter auch einen Polizeihund. Durch die starke Polizeipräsenz konnte die Situation vor Ort beruhigt werden. Um die 28-jährige Frau kümmerten sich die Rettungskräfte vor Ort.
Die Stelle für organisierte Straftaten konnte beim Amtsgericht Düsseldorf sieben Durchsuchungsbeschlüsse (6x Essen, 1x Gladbeck) gegen die Brüder und die Mutter des 26-jährigen Mannes erwirken. Die Durchsuchungsbeschlüsse wurden heute Morgen unter Führung von Ermittlern der BAO Aktionsplan Clan umgesetzt. Hierbei stellten die Ermittler mehrere Handys sicher. Mehrere Tatverdächtige wurden für weitere Ermittlungen ins Polizeipräsidium gebracht. Es geht um gefährliche Körperverletzung und Freiheitsberaubung.