Ewige A44-Baustelle in Essen: So ist der Stand beim Problemkind

Seit 2018 ist die A44 in Essen eine Baustelle. Die Arbeiten zwischen Kupferdreh und Überruhr sollten schon vor vielen Jahren fertig sein. So ist der Stand.

© Christof Köpsel / FUNKE Foto Services

A44 in Essen: Probleme über Probleme

Die A44 zwischen Kupferdreh und Überruhr ist eine Dauerbaustelle. Schon 2018 haben die Arbeiten an den Lärmschutzwänden sowie an der Theodor-Heuss-Brücke begonnen. Planmäßiger Abschluss der Arbeiten: 2020. Dass das nicht geklappt hat, ist über vier Jahre später offensichtlich. Gründe, gibt es viele. Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben für Störungen in den Lieferketten gesorgt, sagt die Autobahn GmbH auf Anfrage von Radio Essen. Ein Beispiel: Stahlträger wurden von der Baustelle gestohlen. Als wäre der Diebstahl nicht schon schlimm genug, dauerte die Lieferung vom Ersatzmaterial aufgrund der Lieferkettenstörung sehr viel länger. Und das seien nur "einige" Gründe von Mehreren. Eine große Rolle hat auch das Jahrhunderthochwasser im Juli 2021 gespielt, was die Brückenbauarbeiten behindert hat. Das alles führt bis heute zu Problemen. So hatten einige Baufirmen und Lieferanten keine freien Termine, nachdem aufgrund der Probleme die Bauzeiten nicht eingehalten werden konnten.

A44-Baustelle in Essen zum Teil fertig

Immerhin: Ein Teil der Arbeiten konnte am vorletzten Oktoberwochenende (19. und 20. Oktober) abgeschlossen werden. Die Lärmschutzwände, inzwischen schon von Graffiti beschmiert, stehen endlich. Aber auch das lief natürlich nicht ohne Probleme. Grundsätzlich waren die Arbeiten für den Lärmschutz nämlich schon im April 2024 fertig. Ein großer Träger für ein Verkehrsschild war aber beim Transport kaputt gegangen. Deswegen konnten einzelne Lücken in der Wand nicht geschlossen werden. Das wurde dann Anfang Oktober gemacht. Bei der nächtlichen Vollsperrung auf den 20. Oktober wurden die letzten Elemente sowie das Schild über der Fahrbahn angebracht.

Dauerbaustelle in Essen: So geht es weiter

Bleibt noch die Autobahnbrücke. Hier sehen Autofahrer täglich die vielen Arbeiter und Baufahrzeuge, die alles für eine schnelle Fertigstellung geben. Als "weitestgehend abgeschlossen" beschreibt die Autobahn GmbH den aktuellen Stand. Die Brücke wird verstärkt und instandgesetzt. Die Kappen wurden erneuert, genauso wie die Entwässerung, die Schutzsysteme und die Geländer. Auch die Übergangskonstruktion zwischen Fahrbahn und Brücke, die oft wie große Rillen aussehen, wurde gegen eine neue, leisere Konstruktion ausgetauscht.

Hier liegen die Arbeiten aktuell im Zeitplan. Der sieht vor, dass bis Ende des Jahres alles fertig ist. Aktuell wird am Asphalt gearbeitet, danach müssen noch Geländer und Leitplanken montiert werden. Der Abbau der Baustelle kann dann aber noch bis in den Januar dauern, so die Autobahn GmbH. Wie bei vielen Baustellen sind hier aber auch weitere Probleme nicht ausgeschlossen, wenn das Wetter nicht mitspielt.

Durch die Verzögerungen haben sich auch die Kosten erhöht. Statt den geplanten 16 Millionen Euro rechnet die Autobahn GmbH aktuell mit 20 Millionen Euro. Der geplante Lückenschluss der A44 bei Ratingen, der nach jahrzehntelangen Diskussionen endlich kommen soll, ändert übrigens nichts an den Arbeiten. Dadurch wird auf der A44 in Zukunft mit sehr viel mehr Verkehr zu rechnen sein.

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