Essener lesen Briefe aus Moria

In Essen hat die Caritas Mitte Dezember ein Zelt aufgebaut, in dem man per Videoanruf mit Flüchtlingen in Moria sprechen konnte. Jetzt könnt Ihr Briefe von den Geflüchteten lesen und hören.

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© Radio Essen / Fabian Schulenkorf

Moria: Nasse Decken, feuchte Zelte, kalte Temperaturen

"Im Januar werde ich das Baby bekommen, aber ich bin besorgt, wie? Ich kann kein Neugeborenes in diesem kalten Zelt großziehen. Nasse Decken zum Schlafen im Winter. Ich bin in einem feuchten und nassen Zelt", schreibt eine Frau, die im Flüchtlingscamp Moria lebt. Sie beschreibt die Zustände in dem Camp auf der griechischen Insel Lesbos. Die Caritas trägt solche Briefe jetzt regelmäßig im Internet vor.

#postausmoria wird vorgelesen

© Radio Essen

Caritas: Live-Video von Essen ins Internet

"Ich habe eine fünfköpfige Familie und bin im achten Monat schwanger", schreibt die Frau, deren Brief Generalvikar Klaus Pfeffer vom Bistum Essen vorliest. Er steht vor dem Zelt, das die Caritas Mitte Dezember vor dem Dom in der Essener Innenstadt aufgebaut hatte. Jetzt steht es auf dem Gelände des Caritas-Stift-Lambertus in Rellinghausen. Dieses dient jetzt als Kulisse für die Aktion #Postausmoria.

Bei der Aktion vor dem Dom hatten die Initiator:innen Videoanrufe angeboten. Darüber konnte man live mit den Menschen sprechen konnte, die in Moria leben. "Das geht aber nicht ständig", bedauert Caritasdirektor Björn Enno Hermans. "Wir haben den Menschen aber versprochen, dass wir sie nicht vergessen." Und das sei auch nötig, so der Diplom-Psychologe. Den Menschen in Moria sei nämlich noch immer nicht geholfen worden. Sie schlafen bei Temperaturen knapp über zehn Grad in feuchten Zelten unter nassen Decken. Unter den Geflüchteten sind auch schwangere Frauen und kleine Kinder.

Brief aus Moria nachlesen

Wie Menschen aus Essen helfen wollen

Jeden Sonntag um fünf nach zwölf will die Caritas Essen zusammen mit Vertreterinnen aus Kirche und Politik einen Brief von Menschen aus Moria vortragen. Zu sehen sein wird das video jeweils auf der Facebook-Seite der Caritas Essen.

Eine Sache ist den Initiatoren noch wichtig: "Wir wollen keine Asyl- oder Integrationsfragen klären." Das sei eine andere Baustelle und viel komplexer. "Wir wollen aber auf die menschenunwürdigen Zustände in Moria aufmerksam machen." Europa kenne die Zustände, schaue aber nur zu. Wenn Ihr jetzt selbst spenden und den Menschen auf Lesbos helfen möchtet, könnt Ihr das direkt über die Caritas oder zum Beispiel über die App - I do Essen, Stichwort: „Ein Herz für Moria“ tun. Eine Spende von 25 € reiche beispielsweise für ein komplettes Winterpaket, das aus Mütze, Schal, Handschuhen und Regenjacke besteht.

Weitere Spendenmöglichkeiten:

  • über die App - I do Essen, Stichwort: „Ein Herz für Moria“
  • Paypal: Fluechtlingshilfe@cse.ruhr (Den Wunsch nach einer Spendenquittung bitte ggf. als Kommentar angeben.)
  • Überweisung an: Caritas Flüchtlingshilfe: Bank im Bistum Essen, IBAN DE45 3606 0295 0000 1026 28, Stichwort Moria

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