Essen: Weniger Menschen verschuldet - Corona ist ein Grund!

In Essen sind weniger Menschen verschuldet. Das zeigt der aktuelle Schuldneratlas von Creditreform. In einem Stadtteil in Essen leben sogar die am wenigsten verschuldeten Menschen im gesamten Ruhrgebiet.

Wenn auch beim dritten Mal nachrechnen das Geld nicht mehr reicht, hilft oft nur noch eine Privatinsolvenz.
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Schuldneratlas: Weniger Menschen in Essen verschuldet

In Essen sind weniger Menschen verschuldet als noch im letzten Jahr. Das zeigt der aktuelle Schuldneratlas von Creditreform. Grund dafür ist unter anderem der Corona-Lockdown. Viele Essenerinnen und Essener haben in dieser Zeit weniger Geld ausgegeben - bundesweit ist der Konsum zurückgegangen.

Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Jeder achte Essener bzw. jede achte Essenerin ist überschuldet. Das sind rund 6.000 weniger als noch im Vorjahr.

Verschuldung in Essen: Unterschiede in den Stadtteilen

Die Unterschiede in den Essener Stadtteilen sind seit Jahren groß. Das liegt unter anderem an Arbeitslosigkeit oder Trennung. In diesem Jahr fließt der Corona-Lockdown in die Statistik mit ein. Besonders in Frillendorf, Altendorf und der Innenstadt leben viele überschuldete Essener. In Heisingen sind es dagegen am wenigsten. Tatsächlich leben in Heisingen die am wenigsten verschuldeten Menschen im gesamten Ruhrgebiet. Auch in Haarzopf und im Stadtbezirk II leben wenig verschuldete Menschen. Also, in Rellinghausen, Bergerhausen, Bredeney und Stadtwald.

Menschen in Essen könnten sich wieder stärker verschulden

Die Prognose der Forscherinnen und Forscher dämpft allerdings die aktuelle Entwicklung. Sie befürchten, dass sich die wirtschaftliche Lage der Verbraucherinnen und Verbraucher in den nächsten Jahren wieder verschlechtern wird. Dafür sprechen laut einer repräsentativen Verbraucherumfrage von Mitte Oktober folgende Gründe:

  • immer noch sind 1/3 der Haushalte von Einkommenseinbußen betroffen
  • überdurchschnittlich betroffen sind Menschen in Teilzeitjobs, Arbeitslose und Jüngere
  • Diesel und Benzin wird teurer, die Energiekosten steigen und auch die Lebensmittelpreise
  • 36% der Menschen wären bereit etwas auf Kredit zu kaufen, die Zahl hat zugenommen

Außerdem ist die Langzeitarbeitslosigkeit weitaus höher als vor der Pandemie. Die Agentur für Arbeit erwartet in den nächsten Monaten auch keine Verbesserung oder Trendwende. Allein diese Tatsache wird die Verschuldung wieder verschlimmern.

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