Essen und die Nazis: Wie tief steckte Alfried Krupp wirklich mit drin? - Neue Studie

Dass der Stahlbaron Alfried Krupp aus Essen ein Nazi war, ist bekannt. Aber wie tief steckte er wirklich im braunen Sumpf? Eine neue Studie bringt es ans Licht.

© Historisches Archiv Krupp

Krupp profitierte von den Nazis in Essen und half Kriegsverbrechern

Eine neue Studie sollte es zeigen: Wie tief war der Stahlbaron von Essen, Alfried Krupp, wirklich mit dem Nationalsozialismus verstrickt? Dass er mit seinem Unternehmen den Krieg und das Regime unterstützt hatte, das ist bekannt. Doch eine neue Studie zeigt, er hat auch noch nach dem Krieg vom Nazi-Regime profitiert. Deshalb kommt Krupp bei der Recherche der Historiker ziemlich schlecht weg. Im Krieg unterstützte er die NSDAP, aber auch nach dem Krieg ließ er verurteilten Kriegverbrechern und Nazi-Größen noch Geld zukommen. Außerdem ließ Krupp ihnen Lebensmittelpakete ins Gefängnis schicken und besorgte ihnen nach der Entlassung auch neue Jobs.

Krupp-Studie von Stiftung in Essen beauftragt

Das Besondere an der neuen Studie ist die Auftraggeberin. Die Krupp-Stiftung hat sie selbst bei dem Historiker Professor Eckart Conze in Auftrag gegeben. Er hat die Ergebnisse in der Villa Hügel in Essen-Bredeney am Freitag (14.7.) vorgestellt. Der Historiker wird auch weiter die Rolle des Stiftungsgründers wissenschaftlich untersuchen. Alfried Krupp wurde nach dem 2. Weltkrieg als Kriegsverbrecher verurteilt und 1951 begnadigt. Kurz vor seinem Tod 1967 gründete er die gemeinnützige Krupp-Stiftung. Ob die Stiftung aufgrund der Ergebnisse ihren Namen ändern wird, ist noch völlig offen. Aktuell sei das nicht vorgesehen, heißt es im Stiftungsvorstand.

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