Essen: Thyssenkrupp streicht weitere 5000 Stellen - Jahr endet mit Horrorbilanz

Thyssenkrupp streicht weitere 5000 Stellen. Betriebsbedingte Kündigungen sind dabei nicht ausgeschlossen, heißt es. Der Konzern ist dieses Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht.

© André Hirtz/FUNKE Foto Services

Thyssenkrupp streicht tausende Jobs

Es ist eine düstere Bilanz, die Thyssenkrupp aus dem Westviertel am Donnerstag vorlegt. In den nächsten drei Jahren sollen weitere 5000 Stellen gestrichen werden. Betriebsbedingte Kündigungen sind nicht ausgeschlossen, heißt es. Konzernchefin Martina Merz bereitet die Mitarbeiter weiter auf schwierige Zeiten vor.

Wir sind noch nicht da, wo wir hin müssen. Die nächsten Schritte können schmerzhafter werden als die bisherigen. Wir werden sie dennoch gehen müssen.

Schon letztes Jahr im Frühjahr wurde die Streichung von 6000 Stellen abgekündigt, der Abbau läuft auch schon. Wie viele Stellen nun genau bei uns im Westviertel gestrichen werden, kann der Betriebsrat auf Radio Essen-Nachfrage noch nicht sagen.

Tiefrote Bilanz bei Thyssenkrupp

Thyssenkrupp ist in diesem Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht. Am Ende des Geschäftsjahres, das bei Thyssenkrupp Ende September endet steht ein operativer Verlust von 1,6 Milliarden Euro. Vor allem das Geschäft mit dem Stahl läuft sehr schlecht. Allein hier steht ein Minus von einer Milliarde Euro. Auch das Geschäft mit Autoteilen läuft sehr schlecht. Wegen Corona ist die Nachfrage in diesem Jahr stark gesunken.

Thyssenkrupp erwartet weitere Verluste

Das große Minus wird nur dadurch aufgefangen, dass Thyssenkrupp in diesem Jahr sein Aufzuggeschäft verkauft hat. Der hat dem Konzern 15 Milliarden Euro gebracht. Für das nächste Jahr setzt Thyssenkrupp auf eine "erhebliche Verbesserung". Trotzdem wird wohl auch da ein Verlust im mittleren dreistelligen Millionenbereich stehen, heißt es. Im Frühjahr will Thyssenkrupp entscheiden, wie es mit dem Stahlgeschäft weitergeht. Es könnte Partnerschaften, einen Teil- oder Komplett-Verkauf geben, heißt es. Die Gewerkschaften fordern, dass der Staat mit einsteigt.

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