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Essen: Starke Nachfrage nach Terminen für Kirchenaustritte
© Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
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Essen: Starke Nachfrage nach Terminen für Kirchenaustritte

Bei den Amtsgerichten in Rüttenscheid, Steele und Borbeck fragen gerade viele Essener:innen nach einem Termin für ihren Kirchenaustritt. Die Termine sind teilweise schon knapp und wer austreten will, muss Geduld haben.

Veröffentlicht: Donnerstag, 11.03.2021 04:30

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Wie steht Ihr zum Thema Kirche?

Immer mehr Menschen bei uns in Essen wollen aus der Kirche austreten. Die Termine dafür sind beim Amtsgericht teilweise schon wochenlang ausgebucht. Deshalb unsere Radio Essen am Morgen-Frage, wie steht Ihr zum Thema Kirche?

Ich habe keinen katholischen oder evangelischen Glauben und will auch nichts mit der Kirche zu tun haben. Deshalb möchte ich austreten bzw. bin ich bereits ausgetreten.

33%

Ich bin nicht einverstanden mit der Institution, weshalb ich austreten möchte bzw. ausgetreten bin. Trotzdem habe ich aber immer noch meinen Glauben.

27%

Ich gehe schon seit langem nicht mehr in die Messe. Ich will aber nicht austreten, weil ich gut finde, dass Kirchen soziale Projekte und andere Einrichtungen unterstützen.

17%

Ich bin zwar gläubig, aber in die Messe gehe ich eher selten.

11%

Ich gehe immer noch gerne und auch regelmäßig in die Messe, weil mir das Kraft gibt.

8%

Darüber mache ich mir keine Gedanken, weil ich noch nie Mitglied einer Kirche war.

3%

Die Abstimmung ist bereits abgeschlossen. Es wurden insgesamt 459 Stimmen abgegeben.

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Beim Amtsgericht in Rüttenscheid wollen immer mehr aus der Kirche austreten

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Wie in anderen Städten in NRW steigt in Essen gerade die Nachfrage nach Terminen für einen Kirchenaustritt stark an. Am Amtsgericht in Rüttenscheid gibt es keine Termine mehr bis Ende Mai. Alles ausgebucht! Dort können die Essener:innen ihren Termin online buchen. Die nächsten Termine werden am 1. April frei gegeben. Pro Monat können die Mitarbeiterinnen dort rund 200 Termine bearbeiten. Sie haben im Moment sehr viel zu tun, bestätigt der Sprecher des Amtsgerichtes Rüttenscheid auf Radio Essen-Nachfrage.

Das Amtsgericht in Rüttenscheid hat den größten Einzugsbereich in der Stadt. Dort sind im letzten Jahr 1112 Essener:innen aus der katholischen Kirche ausgetreten, im Jahr davor 2019 waren es 1295. Wegen der Corona-Pandemie ist ein Erklärung des Kirchenaustritts nur noch mit einem Termin an den Amtsgerichten möglich.

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In Steele ebenfalls große Nachfrage nach Austrittsterminen

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Rund 50 Kirchenaustritte können die Mitarbeiter:innen in Steele am Amtsgericht im Monat bearbeiten. Hier klingelt zur Zeit ständig das Telefon und die Steeler wollen einen Termin haben, um ihren Kirchenaustritt zu erklären. Die Termine hier sind bis Ende des Monats ausgebucht. Seit die Kirche so in der Presse ist, wächst die Zahl der Nachfragen stetig, erklärt die Direktorin des Amtsgerichtes in Steele im Gespräch mit Radio Essen.

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In Borbeck noch einige freie Termine für den Kirchenaustritt

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Beim Amtsgericht in Borbeck haben die zuständigen Mitabeiter:innen ebenfalls gerade viel zu tun, bestätigt der Sprecher beim Anruf von Radio Essen. Wer hier wohnt, hat aber Glück, denn noch gibt es einige freie Termine im März. Die Austritts-Zahlen hier schwanken stark, im Januar 2020 sind 58 Borbecker:innen aus der Kirche ausgetreten, 2021 im Januar waren es 35. Bei einem Austritt muss niemand die Gründe dafür angeben, deshalb ist nicht klar, warum Menschen aus der Kirche austreten.

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Bistum Essen hat keine vermehrten Anfragen nach Austritten

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Das Bistum Essen sieht im Moment keine vermehrten Anfragen nach Austritten aus der katholischen Kirche. Der Sprecher des Bistum erklärte auf Radio Essen-Nachfrage, dass es immer wieder Briefe gäbe, die sich mit den Themen rund um den Missbrauch in der katholischen Kirche und deren Umgang damit beschäftigen. Diese Briefe werden beantwortet oder Kirchenvertreter führen Gespräche mit den Gläubigen dazu. Die Zahl der Anfragen zu diesem Themenkomplex haben im Bistum Essen im Moment aber nicht zugenommen.

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