Essen: Starke Nachfrage nach Terminen für Kirchenaustritte

Bei den Amtsgerichten in Rüttenscheid, Steele und Borbeck fragen gerade viele Essener:innen nach einem Termin für ihren Kirchenaustritt. Die Termine sind teilweise schon knapp und wer austreten will, muss Geduld haben.

© Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services

Beim Amtsgericht in Rüttenscheid wollen immer mehr aus der Kirche austreten

Wie in anderen Städten in NRW steigt in Essen gerade die Nachfrage nach Terminen für einen Kirchenaustritt stark an. Am Amtsgericht in Rüttenscheid gibt es keine Termine mehr bis Ende Mai. Alles ausgebucht! Dort können die Essener:innen ihren Termin online buchen. Die nächsten Termine werden am 1. April frei gegeben. Pro Monat können die Mitarbeiterinnen dort rund 200 Termine bearbeiten. Sie haben im Moment sehr viel zu tun, bestätigt der Sprecher des Amtsgerichtes Rüttenscheid auf Radio Essen-Nachfrage.

Das Amtsgericht in Rüttenscheid hat den größten Einzugsbereich in der Stadt. Dort sind im letzten Jahr 1112 Essener:innen aus der katholischen Kirche ausgetreten, im Jahr davor 2019 waren es 1295. Wegen der Corona-Pandemie ist ein Erklärung des Kirchenaustritts nur noch mit einem Termin an den Amtsgerichten möglich.

In Steele ebenfalls große Nachfrage nach Austrittsterminen

Rund 50 Kirchenaustritte können die Mitarbeiter:innen in Steele am Amtsgericht im Monat bearbeiten. Hier klingelt zur Zeit ständig das Telefon und die Steeler wollen einen Termin haben, um ihren Kirchenaustritt zu erklären. Die Termine hier sind bis Ende des Monats ausgebucht. Seit die Kirche so in der Presse ist, wächst die Zahl der Nachfragen stetig, erklärt die Direktorin des Amtsgerichtes in Steele im Gespräch mit Radio Essen.

In Borbeck noch einige freie Termine für den Kirchenaustritt

Beim Amtsgericht in Borbeck haben die zuständigen Mitabeiter:innen ebenfalls gerade viel zu tun, bestätigt der Sprecher beim Anruf von Radio Essen. Wer hier wohnt, hat aber Glück, denn noch gibt es einige freie Termine im März. Die Austritts-Zahlen hier schwanken stark, im Januar 2020 sind 58 Borbecker:innen aus der Kirche ausgetreten, 2021 im Januar waren es 35. Bei einem Austritt muss niemand die Gründe dafür angeben, deshalb ist nicht klar, warum Menschen aus der Kirche austreten.

Bistum Essen hat keine vermehrten Anfragen nach Austritten

Das Bistum Essen sieht im Moment keine vermehrten Anfragen nach Austritten aus der katholischen Kirche. Der Sprecher des Bistum erklärte auf Radio Essen-Nachfrage, dass es immer wieder Briefe gäbe, die sich mit den Themen rund um den Missbrauch in der katholischen Kirche und deren Umgang damit beschäftigen. Diese Briefe werden beantwortet oder Kirchenvertreter führen Gespräche mit den Gläubigen dazu. Die Zahl der Anfragen zu diesem Themenkomplex haben im Bistum Essen im Moment aber nicht zugenommen.

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