Essen: So läuft es jetzt in den Corona-Testzentren

In Essen ist es ein holpriger Start in die neue Phase bei den Corona-Testzentren. Die neuen Regeln sorgen für viel Verunsicherung bei den Kundinnen und Kunden und kosten viel Zeit und Nerven. So sieht es aktuell in den Testzentren aus. Radio Essen hat eine Stichprobe gemacht.

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© Radio Essen / Anna Bartl

Neue Corona-Testregeln in Essen und das passiert gerade

In die meisten Testzentren kommen deutlich weniger zum Testen. Seit Donnerstag (30. Juni) gelten die neuen Regeln für Corona-Schnelltests. Die sind deutlich komplizierter als vorher. Die Bundesregierung hat den kostenfreien Bürgertest für alle abgeschafft. Nur noch bestimmte Gruppen können sich umsonst testen lassen, andere müssen 3 Euro zuzahlen und wer ohne Grund einen Test machen lassen will, zahlt das, was die Anbieter verlangen. Die wollen im Durchschnitt in Essen 10 Euro für einen Corona-Schnelltest. Bei unserer Radio Essen-Stichprobe haben uns die Anbieter Preise zwischen 9,90 Euro und 12,50 Euro genannt. Den Preis kann jedes Testzentrum selbst festgelegen. In Essen gibt es aktuell 411 Teststellen für Corona-Schnelltests. Die sind etwa zur Hälfte in Arztpraxen und Apotheken, die andere Hälfte sind temporäre Teststellen. Im Frühjahr gab es noch rund 450 Teststellen in der Stadt.

DRK in Essen besorgt über die neuen Corona-Test-Regeln

Auch im DRK-Testzentrum am Luftschiffhangar in Haarzopf sind die Folgen der neuen Testregeln seit gestern deutlich zu spüren. Weniger Tests und weniger Anfragen und die, die kommen, haben meist einen wichtigen Grund. Den müssen sie aber jetzt auch nachweisen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort haben alles so gut wie möglich vorbereitet. Die meisten buchen den Test online und müssen dort jetzt auch eintragen, warum sie sich testen lassen wollen und am besten auch direkt bezahlen. Bargeld wird nicht angenommen. Malte-Bo Lueg ist im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl besorgt, dass sich jetzt viele nicht mehr testen lassen und die Covid-Ansteckung lieber verheimlichen.

© Radio Essen

Testcenterbetreiber in Essen sagen: Das war extrem knapp

Die Betreiber in den Testzentren beklagen, dass die Verordnung viel zu kurzfristig kam. Viele hatten schon darauf gewartet, um sich darauf einstellen zu können. Sie hatten dafür aber noch nicht einmal 24 Stunden Zeit. Deshalb gab es auch am Anfang auch etwas Unruhe in den beiden Rapid-Testzentren in Rüttenscheid und Altendorf. In den nächsten Tagen erst wird sich zeigen, wie viele noch zur Teststelle kommen, sagt der Betreiber. In Bergerhausen am Testzentrum Zeche Ludwig ist der Betreiber optimistischer, dass er die Teststelle weiter betreiben wird. Dort gibt es in der Nähe viele Alten- und Pflegeheime und für ihren Besuch dort können sich die Besucher bei ihm immer noch umsonst testen lassen. Sie müssen das nur jetzt nachweisen. In der Glocken Apotheke in Rüttenscheid sind die ersten Kunden schon wieder gegangen als sie erfahren haben, dass sie 3 Euro zahlen sollen. Hier klingelt das Telefon ohne Pause, weil die Kundinnen und Kunden erst einmal nachfragen, was sie jetzt machen sollen. Die Testzentren-Betreiber kritisieren, dass die Alten- und Pflegeheime und Krankenhäuser noch gar keine Formulare haben, die sie den Besuchern geben können. Deshalb fehlt dann der Nachweis. Viele wüssten einfach noch gar nicht Bescheid, sagt auch der Betreiber der Teststation am Berthold-Beitz-Boulevard im Nordviertel

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