Essen: Neue oberirdische Straßenbahn - Rat entscheidet über Baumaßnahmen

Die Politiker:innen im Stadtrat in Essen beraten heute (24.02.) über Baumaßnahmen für die neue Citybahn, eine neue oberirdische Straßenbahn. Für die wird unter anderem der Berthold-Beitz-Boulevard weiter gebaut.

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© oto: Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services

Oberirdische Straßenbahn in Essen braucht neue Straße

In Essen geht es heute (24. Februar) darum, ob eine neue Straße gebaut werden soll. Die soll zwischen der Kreuzung Berthold-Beitz-Boulevard/Frohnhauser Straße und der Hans-Böckler-Straße entstehen. Auf dem Gelände ist gerade noch ein Mix aus Brachland und Industriegebiet. In ein paar Jahren soll dort die neue oberirdische Citybahn fahren. Sie soll den öffentlichen Personennahverkehr in Essen entlasten. Im bisherigen Tunnelsystem fahren an Knotenpunkten, wie dem Hauptbahnhof Straßenbahnen im 2-Minuten-Takt. Das System ist bereits jetzt schon fast ausgelastet. Die Citybahn soll das Netz entlasten und den ÖPNV in Essen attraktiver gestalten. Deshalb möchten Stadt und Ruhrbahn eine neue Citybahn ins Leben rufen, die auf insgesamt drei Linien fahren soll.

Lange Vorarbeiten bis zur Citybahn

Bis es soweit ist, müssen noch lange Vorarbeiten in Essen durchgeführt werden. Dazu gehört auch der Straßenbau des Berthold-Beitz-Boulevards, über den die Politiker:innen im Rat heute entscheiden. Außerdem soll unter der Hans-Böckler-Straße eine Straßenbahn-Unterführung entstehen, damit die Autos auf der Hans-Böckler-Straße ungehindert fahren können. Auch eine neue Brücke soll gebaut werden. Vor dem offiziellen Baubeginn der Citybahn 2023 sollen außerdem schon zwei Haltestellen umgebaut werden. Insgesamt entstehen durch das Projekt Citybahn acht neue Haltestellen auf insgesamt drei Linien.

Diese Linien fahren in Essen bald mit der Citybahn

Die Ruhrbahn schreibt auf ihrer eigenen Webseite zum Thema Citybahn, wie sich das Streckennetz in Zukunft verändert.

  • Die Straßenbahn-Linie 101 wird zukünftig von Borbeck kommend durch das Stadtquartier ESSEN 51. über den Berliner Platz Richtung Hauptbahnhof und nach Rellinghausen fahren.
  • Die Straßenbahn-Linie 105 wird von Frintrop über den Berthold-Beitz-Boulevard zum Hauptbahnhof und weiter Richtung Steele geführt.
  • Die Straßenbahn-Linie 108 wird von Bergeborbeck durch das Stadtquartier ESSEN 51. über den Berthold-Beitz-Boulevard und Hauptbahnhof fahren und wendet am Betriebshof Stadtmitte. Die Straßenbahn-Linie 108 wird somit die komplette oberirdische Neubaustrecke passieren.


Pläne bald zur Bezirksregierung

Weil das Projekt Citybahn in Essen so groß ist, dauert es auch noch etwas, bis mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. 2023 ist der Start angedacht, 2025 soll die Citybahn rollen. In den nächsten Monaten möchte die Ruhrbahn die detaillierten Pläne an die Bezirksregierung schicken. Die spricht mit Anliegern oder Menschen, die etwas gegen die Pläne haben und vermittelt zwischen beiden Seiten. Besteht dann Einigung, kann mit dem Projekt begonnen werden. Auch die finanzielle Seite des Projekts sollte bis dahin geklärt sein. Bislang werden die Kosten auf 94,5 Millionen Euro geschätzt, sagt die Ruhrbahn. Die Stadt trägt mit etwas mehr als 25 Millionen Euro weniger als ein Drittel als Anteil. Ruhrbahn und Stadt hoffen aber auf große Geld-Zuschüsse durch Fördermittel. 90 Prozent des Geldes sollen aus Fördermitteln kommen. Ob das klappt, entscheidet sich Ende des Jahres.

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