Essen: Massive Kritik an Winterdienst und Ruhrbahn - das sagen die EBE

In Essen gibt es viel Kritik am Winterdienst der EBE. Die Situation sei sehr unbefriedigend, heißt es von der SPD. Die Parteien wollen jetzt mit der EBE diskutieren, wie es beim nächsten Schnee-Chaos besser wird.

© EBE Essen

Winterdienst in Essen steht massiv in der Kritik

In Essen gibt es viel Kritik am Winterdienst der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE). Die Essener Politiker:innen sind verärgert, dass die Straßen teilweise erst spät freigeräumt wurden. "Wir müssen uns fragen, ob wir richtig aufgestellt sind", sagt die FDP im Gespräch mit Radio Essen. Sie glaubt, dass jetzt vor allem die Fahrzeuge verbessert werden müssten. Die Linke hofft, dass in solchen Ausnahmesituationen mehr Personal zum Einsatz kommen kann. Erst müsse aber zunächst geschaut werden, ob sich eine Investition in mehr Personal oder bessere Fahrzeuge überhaupt lohne. Wer für das Geld aufkommen soll, solle als erstes besprochen werden. Die CDU und SPD haben bereits eine Sondersitzung des EBE-Aufsichtsrates in der nächsten Woche geplant. Alle Parteien wollen aber keine höheren Kosten für die Menschen in Essen.

SPD-Fraktionsvorsitzender in Essen ist enttäuscht über die Straßenräumung

Die schlechte Schnee-Räumung in Essen sorgt für Kritik am Winterdienst der EBE. Den Essener SPD-Fraktionsvorsitzenden Ingo Vogel stört vor allem, dass in Essen deutlich weniger Straßen freigeräumt seien als in den Nachbarstädten.

© Anna Bartl / Radio Essen

EBE reagiert auf heftige Kritik

Die EBE ärgert sich über die heftige Kritik an ihrem Winterdienst. Seit Samstag seien sie rund um die Uhr mit allen verfügbaren Fahrzeugen und Mitarbeiter:innen im Einsatz. Viele seien durch den Einsatz sehr gestresst und erschöpft, heißt es. Die Fahrzeuge seien in einem guten Zustand und müssen nicht erneuert werden. Problematisch sei vor allem, dass sich durch den Eisregen und Schneefall eine Eisschicht unter dem Schnee entwickelt hat. Um schneller alle Straßen in so einer Krisen-Situation frei zu bekommen, seien mehr Personal und mehr Fahrzeuge nötig. Allerdings wäre es im Sommer schwierig, das zusätzliche Personal auch zu beschäftigen.

EBE gibt Hintergrund-Infos zum Winterdienst

Sobald in Essen Schnee oder Glätte angekündigt wird, werden die Mitarbeiter:innen der EBE informiert und halten sich mit Streufahrzeugen am Gelände bereit. Die Streuung wird in Streuplan A (Hauptverkehrsstraßen, Bus- und Straßenbahnlinien) und Streuplan B (wichtige Nebenstrecken) aufgeteilt. Streuplan A wird rund um die Uhr befahren und Streuplan B von 6-22 Uhr. Nicht alle Straßen in Essen sind darin enthalten. Insgesamt gibt es rund 3.000 Straßenkilometer, die die EBE befahren muss. Bei anhaltendem Schneefall dauert es deshalb länger, bis alles freigeräumt ist.

Auftritt der Ruhrbahn: "ein Armutszeugnis"

Einige Parteien in Essen kritisieren auch die Ruhrbahn. Die FDP sieht ein großes Problem bei der Zusammenarbeit zwischen Ruhrbahn und EBE. Sie fordert eine bessere Absprache, damit schon früher die wichtigsten Busse und Bahnen bei so einem Schnee-Chaos wieder fahren können. Die SPD sagt, der Auftritt der Ruhrbahn sei "für Mobilitätsexperten ein Armutszeugnis". Verärgert ist die SPD vor allem auch, weil die Ruhrbahn unflexibel sei.

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