Essen: Kampf um städtisches Krankenhaus geht voran

In Essen kommt das Bürgerbegehren für ein städtisches Krankenhaus voran. Die Organisatoren haben mittlerweile mehr als 10.000 Unterschriften gesammelt. Ihr Ziel ist damit nicht mehr weit entfernt.

© Radio Essen/Kostas Mitsalis

Essen: Tausende wollen städtisches Krankenhaus

"Niemand möchte akzeptieren, dass es kein Krankenhaus im Essener Norden mehr geben soll". So sagt es eine der Organisatorinnen des KrankenhausEntscheids. Sie und ihre Kollegen wollen, dass die Stadt eine Gesellschaft gründet, die ein Krankenhaus betreiben kann. Dafür sammeln sie seit einigen Wochen Unterschriften. Die erste große Marke ist nun geschafft: Mehr als 10.000 Menschen haben die Listen bisher unterschrieben. Damit fehlen dem Bürgerbegehren noch gut 4000 weitere Unterschriften. Am Samstag, 21. August sollen noch einmal viele Unterschriften dazu kommen. Dann ist ein "AlleZusammenTag" geplant. Die Organisatoren und weitere Beteiligte wollen dann vor Einkaufszentren, auf Märkten, bei Sportveranstaltungen, in Biergärten und an Spielplätzen Unterschriften sammeln.

Bürgerentscheid über Krankenhaus in Essen möglich

Wenn gut 14.000 Unterschriften zusammen gekommen sind, geht die Liste an die Stadt. Die soll das Thema dann auf die Tagesordnung des Rats setzen. Die Politiker:innen dort stimmen dann über die mögliche Krankenhaus-Gesellschaft ab. Wenn sie sie ablehnen, könnte es auch einen Bürgerentscheid geben. Das heißt: Alle Essener:innen könnten dann abstimmen.

Stadt Essen plant Gesundheitsversorgung im Norden

Die Stadt lehnt eine eigene Krankenhaus-Gesellschaft ab. Sie setzt auf verschiedene Projekte, um die Gesundheitsversorgung im Essener Norden aufrecht zu erhalten. Erstes Projekt sind zwei so genannte Gesundheitskioske in Altenessen und Stoppenberg. Dort sollen vor allem Familien Hilfe bei allen Fragen rund um die Gesundheit bekommen. Die Mitarbeiter:innen können Termine beim Arzt, zur Krankengymnastik oder bei Gesundheitskurse vermitteln. Außerdem will die Stadt das ehemalige Sankt Vincenz-Krankenhaus in Stoppenberg kaufen. Dort sollen sich verschiedene Ärzte ansiedeln. Darüber hinaus sollen dort Patienten unterkommen, die schnell aus dem Krankenhaus entlassen wurden, aber noch nicht fit genug für den Alltag sind. Außerdem könnte hier eine vierte ambulante Notfallpraxis entstehen. Darüber verhandelt die Stadt gerade. Die Organisatoren des Bürgerentscheids nennen die Versprechungen der Stadt "blumig".

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