Essen ist Spitzenreiter bei Clan-Kriminalität

Mehr Straftaten und mehr Tatverdächtige: Essen nimmt in einem neuen Lagebericht des Landeskriminalamtes NRW einen traurigen Spitzenplatz ein. Das Polizeipräsidium Essen meldet im Schnitt jeden Tag zwei Straftaten mit Bezug zur Clan-Kriminalität.

Razzia gegen Clankriminalität in Essen

Clan-Kriminalität steigt in Essen deutlich an

Essen ist die Stadt in NRW mit den meisten Straftaten von Clanmitgliedern. Das Land hat einen neuen Bericht veröffentlicht. Mehr als elf Prozent aller Straftaten mit Clanbezug im Land haben sich im vergangenen Jahr demnach im Bereich des Polizeipräsidiums Essen abgespielt, im Schnitt gab es jeden Tag zwei Fälle. Auch der Anstieg der Fälle war bei uns im Vergleich zum Vorjahr besonders hoch (von 599 auf 736 Fälle).

Auch insgesamt ist das Ruhrgebiet ein Hotspot der Clankriminalität: Weitere Schwerpunkte waren der Kreis Recklinghausen und Gelsenkirchen. Die meisten Straftäter waren junge Männer. Meistens drehte es sich bei den Taten um Raub oder Körperverletzung.

An der Statistik gibt es allerdings Kritik: Es wurden alle Straftaten von Menschen berücksichtigt, die einen clantypischen Nachnamen haben.

Innenminister Herbert Reul (CDU) sagt zu den neuen Zahlen: "Clankriminalität lässt sich nicht wegreden. Wir sehen, dass kriminelle Mitglieder von Clans weiter auf unseren Straßen unterwegs sind und ihre Fäuste nicht in den Hosentaschen lassen. Die Gewaltbereitschaft ist enorm. Deshalb gilt Null-Toleranz. Niemand läuft einen Marathon in einer Stunde. Unseren Dauerlauf im Kampf gegen Clankriminelle setzen wir fort, die Kondition dafür haben wir."

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