Essen: Hier sind Flüsse und Bäche ausgetrocknet

Bei uns in Essen sind viele kleinere Bäche und Flüsse ausgetrocknet. Sie werden meist durch das Regen- und Grundwasser gespeist und das fehlt in diesem Sommer. So geht es Ruhr und Emscher.

© Sebastian Ortmann/Emschergenossenschaft

In Essen verschwinden die Bäche entlang der Emscher

Im Norden von Essen entlang der Emscher sind einige Bäche schon ausgetrocknet. Am Fuße der Schurenbachhalde fließt sonst der Schurenbach. Von ihm ist jetzt nichts mehr zu sehen.

Ich konnte am Wochenende durch das Bachbett laufen, da ist nur noch Wiese.

So erzählt es der Sprecher der Emschergenossenschaft Ilias Abawi im Radio Essen-Interview. Auch der Katernberger Bach ist nicht mehr da. Darüber sind die Experten bei der Emschergenossenschaft besorgt. Die gesamte Umgebung des Baches in Katernbeger wurde erst im letzten Jahr so wieder hergestellt, dass der Bach in seinem natürlichen Lauf fließen sollte. Entlang des Baches sollte sich die Natur wieder entwickeln, neue Pflanzen wachsen, sollten sich neue Tiere ansiedeln. Ohne das Wasser im Bach passiert das aber nicht, erzählt der Sprecher der Emschergenossenschaft traurig.

Die Emscher selbst ist dagegen noch gut mit Wasser gefüllt. Durch den Kanal fließt weiterhin das inzwischen gereinigte Abwasser. Das macht rund 80 Prozent des Wassers aus, nur 20 Prozent kommen aus der Quelle der Emscher und aus dem Grundwasser. Würde sie nicht mehr dem Abwasser gespeist, wäre auch die Emscher nicht mehr da.

Welche Möglichkeiten wir haben, um den Flüssen zu helfen, das erklärt Ilias Abawi hier Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl.

© Radio Essen

In Essen gäbe es auch keine Ruhr mehr, wenn nicht ...

der Ruhrverband das Wasser aus den Talsperren der Ruhr ablassen würde. Aktuell sind die Talsperren zu dreiviertel noch gefüllt. Trotzdem macht sich der Ruhrverband Sorgen. Aktuell wird beim NRW-Umweltministerium ein Antrag gestellt, damit etwas weniger Wasser in die Ruhr abgeleitet werden muss. Da muss ein gesetzlich vorgeschriebener Grenzwert eingehalten werden. Den kann der Ruhrverband aber noch etwas unterschreiten ohne die Trinkwasserversorgung zu gefährden. Aber schon jeder eingesparte Kubikmeter Wasser hilft, um das Wasser in den Talsperren zu halten, sagt ein Sprecher des Ruhrverbandes. Da niemand vorhersagen kann, wie viel es im Winter und im Frühjahr regnen wird und wie viel Wasser dann in die Talsperren fließt, will der Ruhrverband schon jetzt vorsorgen. Die Maßnahme würde niemand am Baldeneysee oder am Kettwiger Stausee bemerken, sagt der Ruhrverband. Die Versorgung mit Trinkwasser ist ebenfalls weiterhin gesichert.

Auch um den Deilbach und den Hesperbach macht sich die Stadt Sorgen. Da ist der Wasserstand schon kritisch, sagt die Stadt Essen auf Radio Essen-Nachfrage. Viele kleinere Bäche wie der Eibergbach in Horst, der Rellinghauser Mühlenbach, der Pausmühlenbach in Borbeck, der Leither Bach und die Deipenbecke in Byfang und die Lahnbecke in Leithe sind schon ausgetrocknet.

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