Essen: Große Probleme für Pflegedienste und Altenheime

Die hohen Preise für Sprit, Energie und Lebensmittel sorgen bei den Pflegediensten und in den Altenheimen für große Probleme. Die Kosten steigen immer weiter und können auch nicht einfach weitergegeben werden. So ist die aktuelle Lage für pflegebedürftige und ältere Menschen.

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© Lars Heidrich / FUNKE Foto Services

In Essen deutlich höhere Kosten für die Pflegedienste

"Wir machen weiter für die älteren Menschen wie bisher." Das ist die gute Nachricht für alle, die Hilfe brauchen. Aber die ambulanten Pflegedienste müssen trotzdem deutlich mehr für Sprit ausgeben.

Bei den acht Diakoniestationen macht das etwa ein Viertel Mehrkosten im Vergleich zum gleichen Zeitraum im letzten Jahr aus. Wenn sich der Spritpreis um 10 Cent erhöht, zahlt das Unternehmen für die gesamte Fahrzeugflotte im Monat 7500 Euro mehr. Die Diakoniestationen sind einer der größten Anbieter in Essen für ambulante Pflege.

Schon im letzten Jahr haben die Diakoniestationen angefangen, die Fahrzeugflotte auf E-Autos umzustellen. In Katernberg ist der Pflegedienst umgezogen und hat jetzt eine Lademöglichkeit für E-Autos. Die sind aber schwer zu beschaffen, also geht die Umstellung nur sehr langsam voran. Außerdem fehlen an vielen Standorten entsprechende Lademöglichkeiten.

Der private Pflegedienst D. Heinlein in Rüttenscheid hat vor allem dort seine Kundinnen und Kunden. Noch kann der Chef die Mehrkosten abfedern und bleibt gelassen. Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfen die Fahrzeuge auch privat nutzen und das soll auch erst einmal so bleiben, sagte er auf Radio Essen-Nachfrage. Häufig gehen die Mitarbeiter auch kurz zu Fuß von einem Einsatzort zum nächsten.

Kostenexplosion in Essen in der Altenpflege

Beim ebenfalls privaten Anbieter Pflegeagentur 24, häusliche Alten- und Krankenpflege GmbH in Burgaltendorf, werden die hohen Spritkosten auch erst einmal noch aufgefangen. Dort hofft der Chef auf die nächste Verhandlungsrunde mit den Pflegekassen und darauf, dass sie dann mehr Geld für die Pflege bekommen und die Kosten wieder besser gedeckt sind.

Der Geschäftsführer der AWO in Essen mit vielen Seniorenheimen sorgt sich ebenfalls um die hohen Kosten. Ihm machen aber eher die Heizkosten für die Heime Sorgen und die Lebensmittelpreise als die Spritkosten. In den Heimen wird immer frisch gekocht, da musste die AWO die Preise für das Essen schon um bis zu 20 Cent anheben. Auch er hofft, dass es demnächst vom Bund oder vom Land Unterstützung gibt für die Versorgung der älteren und pflegebedürftigen Menschen.

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