Uniklinik Essen: Fünf Tage Streik mit massiven Folgen

In der Uniklinik Essen wird die ganze Woche gestreikt. Die Klinik erwartet massive Einschränkungen und Verzögerungen. Auch nach dieser Woche könnte der Streik weitergehen.

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Streik an der Uniklinik Essen

"Zu massiven Einschränkungen und Verzögerungen" kommt es ab Montag, 2. Mai an der Uniklinik in Holsterhausen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Tarifbeschäftigen an den sechs Unikliniken in NRW zu Streiks aufgerufen. Am Montag und Dienstag ist es ein zweitägiger Warnstreik, von Mittwoch bis Freitag geht es mit einem Erzwingungsstreik weiter. Egal welche Art von Streik - die Auswirkungen für Patientinnen und Patienten bleiben dieselben. Es werde erhebliche Einschränkungen in der Patientenversorgung geben, warnt die Uniklinik. Wegen Corona ist die Lage auch an anderen Krankenhäusern in Essen und Umgebung teilweise angespannt. Der Streik wird also wohl auch "regionale Auswirkungen" haben, heißt es.

Uniklinik Essen sagt geplante Operationen ab

Die Uniklinik muss geplante Operationen absagen oder verschieben, auch bei den stationären Aufnahmen werde es einen deutlich reduzierten Betrieb geben. Dasselbe gilt für ambulante Termine. Auch hier rechnet die Uniklinik mit Problemen, Ambulanzen bleiben teilweise ganz geschlossen. Und auch eine "Beeinträchtigung der Notfallversorgung ist anzunehmen". Die Uniklinik kann nicht garantieren, dass die alle Patientinnen und Patienten vorab über Behandlungen und Operationen, die ausfallen, informieren kann.

Streik an Uniklinik Essen ist unbefristet

Auch nach dieser Woche könnte der Streik weitergehen. In einer Urabstimmung haben sich 98,3 Prozent der bei Verdi organisierten Beschäftigten für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Die Gewerkschaft will nun von Woche zu Woche gucken, wie die Streiks weitergehen. Für die Uniklinik in Essen verhandelt sie am heutigen Montag außerdem noch über eine Notdienstvereinbarung, damit zumindest die Notversorgung der Patientinnen und Patienten sichergestellt ist.

Mitarbeitende an Uniklinik Essen fordern Entlastungen

Pflegerinnen, Pfleger, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an den Unikliniken kämpfen seit Langem für mehr Entlastung. Der Streik ist ein "Notruf", heißt es. Er soll die Arbeitgeber an den Verhandlungstisch über einen Tarifvertrag "Entlastung" zwingen. Die Beschäftigten fordern unter anderem, dass es für jede Station einen festen Schlüssel gibt, wie viele Mitarbeiter dort im Einsatz sein müssen. Aktuell kümmert sich eine Pflegekraft teilweise um bis zu 20 Menschen gleichzeitig, sagt die Gewerkschaft. Die Auszubildenden wollen zum Beispiel bessere Einarbeitung und verlässliche Dienstpläne. Vertreter mehrere Parteien sagen, dass sie Verständnis für die Forderungen haben. Sie unterstützen Verhandlungen mit dem Arbeitgeberverband. Die deutlich Reaktion von Verdi dazu: "Das reicht aber nicht."

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