Essen fordert Bettensteuer ein - das sorgt für Ärger bei den Hoteliers
Veröffentlicht: Freitag, 06.06.2025 05:44
In Essen wird schon ab August eine Beherbergungssteuer fällig. Die Hotels müssen die Steuer einnehmen und an die Stadt weitergeben. Das sorgt bei vielen für Frust. Welcher Aufwand die neue Steuer bedeutet, erklären die Hotelbetreiber hier.

Essen führt Bettensteuer ein - das wird richtig kompliziert
In Essen müssen Touristen bereits ab August die neue Beherbergungssteuer zahlen. Das sind fünf Prozent vom Übernachtungspreis. Die Gäste sollen aber nicht mehr als 9 Euro mehr pro Nacht zahlen. Das System ist also kompliziert. In anderen Kommunen, in denen zum Beispiel eine Kurtaxe verlangt wird, zahlen Touristen einen festen Preis pro Nacht. Das lässt sich dann auch leicht zusammenrechnen. Die Stadt Essen hat sich aber für die Prozentregelung und den Deckel entschieden. Das sorgt für zusätzlichen Aufwand bei den Abrechnungen in den Hotels. Der Preis für die Nacht im Hotel kann unterschiedlich hoch sein, wenn der Gast mehrere Nächte bleibt. Heutzutage berechnen Algorithmen den Preis alle paar Minuten neu je nach Nachfrage. Die Software für die Abrechnungen ist in den Hotels sehr unterschiedlich. Bei einigen lässt sich so etwas einstellen, bei anderen nicht. Der Vorsitzende der DEHOGA (Hotel- und Gaststättenverband) Moritz Mintrop ist deshalb verärgert darüber, dass die Stadt Essen die Empfehlungen der Hoteliers nicht ernst genommen hat. Viele Gäste, die schon gebucht haben, werden auch wenig begeistert sein, dass sie plötzlich mehr bezahlen müssen, erklärt Moritz Mintrop im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl.
Stadt Essen sorgt in den Hotels für viel mehr Arbeit mit Bettensteuer
Die Hotels in Essen haben im letzten Jahr von der Fußball-Europameisterschaft profitiert und den vielen Fußballfans, die nach Gelsenkirchen gekommen sind. Dazu gab es einige große Konzerte. Viele suchen sich ein Hotel in Essen aus. Direkt hinter der Stadtgrenze zum Beispiel liegt das Hotel Friends auf der Zeche Zollverein. Dort stößt die neue Beherbergungssteuer bei Hotelbesitzer Haakon Herbst auf wenig Begeisterung. Er ärgert sich vor allem darüber, dass die Steuer jetzt so schnell eingeführt werden soll. Er fürchtet viele Diskussionen mit den Gästen, die bereits für die nächsten Monate gebucht haben und jetzt plötzlich fünf Prozent mehr zahlen müssen. Außerdem würde er sich wünschen, dass das Geld wenigstens für eine bessere Infrastruktur eingesetzt wird und weiter Werbung für die Stadt Essen gemacht wird. Aber das Geld braucht die Stadt Essen, um Löcher im Haushalt zu stopfen, ärgert sich Haakon Herbst im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl.
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