Essen: Demo für mehr Hilfe für Afghanistan - weitere Essener auf der Flucht

Seit der Machtübernahme der Taliban versuchen Ausländer Afghanistan zu verlassen - zum Teil aus Todesangst. Auch einige Essener sind darunter. Mehrere Organisationen aus Essen fordern jetzt mehr Hilfe für die Menschen, die in Afghanistan vor den Taliban flüchten.

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Essener Organisationen fordern Luftbrücke für Afghanistan

Pro Asyl und die Seebrücke bei uns in Essen fordern mehr Hilfe für die Menschen in Afghanistan. Beide wünschen sich, dass alle durch die Taliban bedrohten Menschen mit einer Luftbrücke aus dem Land geholt und sichere Fluchtwege geschaffen werden. Bund und Länder müssten Möglichkeiten schaffen, diese Menschen aufzunehmen, heißt es. Außerdem fordern die Organisationen ein Bleiberecht und eine Perspektive für Afghanen, die schon bei uns in Deutschland leben. Mit einer Demo wollen Seebrücke und ProAsyl morgen Nachmittag (20. August) ihre Forderungen untermauern. Sie ist um 17 Uhr auf dem Hirschlandplatz, auch das Essener Bündnis "Aufstehen gegen Rassismus" ruft dazu auf, sich an der Demo zu beteiligen.

Oberbürgermeister von Essen: "Bereit, Menschen aus Afghanistan aufzunehmen"

Oberbürgermeister Thomas Kufen hat schon angekündigt, dass Essen bereit ist, Menschen aus Afghanistan aufzunehmen. NRW will 1.800 Menschen aufnehmen, wie viele zu uns nach Essen kommen ist aber noch unklar. Aktuell ist die Bundeswehr dabei, Deutsche aus Afghanistan zurückzuholen. Rund um den Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul herrscht allerdings weiter Chaos. Einheimische Helfer deutscher Organisationen berichten der DPA, dass sie von US-Soldaten am Eingang nicht durchgelassen wurden. Auch ein deutscher Bundeswehr-General spricht von dramatischen Szenen. Staatsbürger unterschiedlicher Nationen versuchen demnach in den inneren Bereich des Flughafens zu gelangen.

Essener in Afghanistan auf der Flucht vor den Taliban

Ein Mann, eine Frau und ein sechsjähriges Mädchen aus Essen haben es inzwischen zurück nach Essen geschafft. Aktuell wissen wir allerdings von acht weiteren Essenern, die noch in Afghanistan festsitzen. Eine von ihnen ist Tasala aus Katernberg. Sie ist mit ihrer Familie in Afghanistan und versucht zurück nach Deutschland zu kommen. Sie hat uns vom Flughafen in Kabul heute eine erschütternde Sprachnachricht geschickt.

© Radio Essen

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