Essen: Chaos bei Corona-Tests an Schulen

Essen: Neues Corona-Testverfahren an Grundschulen

Eigentlich sollte alles einfacher und schneller werden. Am Montag ist an den Grund- und Förderschulen ein neues System für die Corona-Tests gestartet. Ab sofort machen die Schülerinnen und Schüler jeweils zwei Lolli-Tests. Beide gehen in ein Labor. Das untersucht zunächst die ganze Klasse als Pool.

Wenn das Ergebnis negativ ist, gelten alle Kinder der Klasse als negativ. Ist es positiv, werden die zweiten Proben geöffnet. Dann wird genau untersucht, welches Kind an Corona erkrankt ist. Das Ergebnis sollte - so die Theorie - spätestens am Folgetag um 6 Uhr morgens da sein, sodass Eltern positiv getestete Kinder dann nicht in die Schule schicken.

Schule in Essen bittet Kinder, zu Hause zu bleiben

Viele Essener Grundschulen haben die Ergebnisse am Dienstag aber nicht rechtzeitig bekommen. An der Hövelschule in Altenessen war bis zum Dienstagmittag noch nichts eingetroffen. Der Schulleiter hat die Eltern am Dienstagmorgen deshalb gebeten, ihre Kinder vorsichtshalber zu Hause zu behalten. Bei knapp 300 Familien hat das geklappt. Nur 35 Kinder wurden in die Schule geschickt, weil die Eltern keine Betreuung organisieren konnten. "Gerade jetzt nach den Ferien hatten wir einfach zu große Sorge, dass einige der Kinder positiv sind", sagt der Schulleiter Felix Busch.

An der Hövelschule gab es vor den Ferien schon einige positive Fälle. Letztlich sieht er sich bestätigt: Die 35 Kinder, die in die Schule geschickt wurden, wurden per Schnelltest getestet. Einer davon ist positiv ausgefallen. Der Schulleiter aus Altenessen kann die Umstellung des Testverfahrens nicht nachvollziehen. "Bis zu den Ferien lief es doch gut", meint er.

Schulen in Essen warten auf Test-Ergebnisse

Andere Schule, ähnliches Problem: Auch an der Maria-Kunigunda-Schule in Karnap gab es bis Dienstagvormittag kein Ergebnis der Tests vom Montag. "Dass die Labore mit den vielen Tests nicht hinterherkommen, war klar", sagt der Schulleiter Udo Moter. Er meint aber auch: "Kein Eregbnis ist für uns erst einmal ein negatives Ergebnis". In Karnap sind die Kinder also trotzdem alle normal zur Schule gegangen. Auch wenn das vielleicht nur Anlaufprobleme sind, bleibt der Schulleiter skeptisch, ob die Labore die vielen Tests stemmen können. Außerdem sollen sie eigentlich auch direkt die Eltern informieren, wenn ihr Kind positiv getestet wurde.

Corona-Tests in Essen nicht rechtzeitig ausgewertet

Probleme auch an der Carl-Funke-Schule in Heisingen. Dort liegen am Dienstagmorgen zumindest die Ergebnisse der Pool-Tests vor. In einer Klasse gibt es demnach einen positiven Fall. Um welches Kind es sich handelt, blieb aber unklar, weil das Ergebnis der Einzeltests noch fehlte. Die ganze Klasse musste deshalb zu Hause bleiben. Genau das sollte durch das neue Verfahren eigentlich vermieden werden. Die Schulleiterin Anja Löwenau sieht das Positive: "Wir sind happy, dass es nur eine Klasse getroffen hat", sagt sie. Jetzt nach den Ferien hatte sie mit mehr positiven Fällen gerechnet.

Corona-Lage nach Schulstart in Essen unklar

Es geht aber auch anders: Die Antoniusschule in Freisenbruch ist in der Radio Essen-Stichprobe die einzige Schule, die keinen großen Grund zur Klage hat. Die Ergebnisse der Pool-Tests waren am Dienstagmorgen pünktlich vor Schulstart da. "Vielleicht hatten wir Glück, weil alle negativ waren", meint die Schulleiterin Sarah Klüting.

Wie viele Essener Kinder nach dem Schulstart positiv getestet wurden, bleibt damit zunächst unklar. Die Stadt Essen sagt, dass sie die Ergebnisse erst mit Verzögerung bekommt. Sie erhält die Meldungen von den indivuellen Testergebnissen und startet dann die Kontaktnachverfolgung. Die Bezirksregierung Düsseldorf kann erst nächste Woche eine Übersicht zu Fallzahlen aus dieser Woche liefern.

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