Essen: Besetztes Haus geräumt - Polizeieinsatz läuft weiter

Das besetze Haus in der Innenstadt von Essen ist komplett geräumt worden. Linke Aktivisten hatten das leer stehende Haus am Weberplatz in der Nacht zu Montag besetzt. In der Nacht wurden die letzten aus dem Haus geholt.

Lautsprecherwagen Polizei Essen

Polizei Essen räumt besetztes Haus

"Wir werden jetzt in das Gebäude eindringen". Mehrmals hat die Polizei die Aktivisten am Montagabend per Megafon aufgefordert, das besetzte Haus zu verlassen. Vergeblich. Auch die aufmarschierte Hundertschaft und Polizeihunde konnten die Aktivisten nicht zum Aufgeben bringen. Gegen halb sieben brachen Polizisten dann mit Bolzenschneidern die Tür auf. In der ersten Etage wurden 14 vermummte Personen gefunden. Zwei von ihnen hatten sich aneinander gebunden, um die Räumung schwerer zu machen. Sie mussten erst getrennt werden, bevor sie aus dem Gebäude gebracht werden konnten, sagt die Polizei. Wer nicht eindeutig identifiziert werden konnte, musste mit auf die Wache.

Linke Aktivisten verschanzen sich auf Dach

Zwei Aktivisten hatten sich auf dem Dach verschanzt. Sie mit Gewalt herunter zu holen wäre zu gefährlich gewesen, sagt die Polizei. In der Nacht haben sie aber freiwillig aufgegeben. Die Polizei ist am Dienstagmorgen weiter an dem Haus am Weberplatz. Sie passt auf, dass das Haus nicht erneut besetzt wird.

Polizei Essen versucht Identitäten zu klären

© Radio Essen
© Radio Essen

Die beiden Dachbesetzer und weitere sieben sitzen weiter im Polizeipräsidium in Gewahrsam. Sie wollen partout nicht ihre Identitäten preisgeben, heißt es. Die Polizei wartet jetzt auch eine richterliche Anordnung dazu. Außerdem wird gegen sie wegen Hausfriedensbruch ermittelt. Vor dem Präsidium in Rüttenscheid halten einige andere Aktivisten am Dienstagmorgen eine Mahnwache.

Aktivisten in Essen fordern Zentrum gegen Rassismus

In der Nacht zu Montag hatten die linken Aktivisten das leer stehende Haus am Weberplatz besetzt. Es gehört der Stadt und gilt als nicht sanierbar. Die Aktivisten haben Plakate und Bettlaken aus den Fenstern gehängt, unter anderem mit der Forderung nach einem antirassistischen Zentrum in Essen. Gleichzeitig sind im Laufe des Tages immer mehr Unterstützer auf den Weberplatz gekommen. Letztlich waren rund 100 Menschen bei der Mahnwache dabei. Sie haben die Aktivisten auch angefeuert bei der Besetzung nicht aufzugeben.

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