Essen baut neuen Radweg - der Weg dahin ist sehr steinig

In Essen wird ein neuer Radweg geplant. Die Politikerinnen und Politiker haben den Beschluss dazu bereits im Januar 2021 gefasst. Ursprünglich sollte der Radweg schon im Herbst 2022 fertig sein. Bis jetzt ist vom Radweg aber nichts zu sehen.

© Radio Essen/Kristin Mockenhaupt

Essen plant einen neuen Radweg - das sind die vielen Hindernisse

In Essen soll zwischen Überruhr und Kupferdreh ein Stück Radweg ausgebaut werden. Schon seit mehr als einem Jahr sollten die Radfahrer den Weg auch nutzen können. Vom Radweg im Holthuser Tal ist aber immer noch nichts zu sehen. In der Bezirksvertretung erfahren die Politikerinnen und Politiker jetzt von den vielen Schwierigkeiten beim Bau dieses Radweges. Zwischen dem östlichen Ruhrufer und der Bahntrasse der S9 fehlen schon lange 1,5 Kilometer Radweg. Die Lücke will die Stadt schließen und lässt die Politikerinnen und Politiker dazu im Januar 2021 im Rat der Stadt darüber abstimmen. Der Weg soll asphaltiert werden und 3 Meter breit werden. Die Strecke allerdings birgt viele Hindernisse.

Essen baut anderthalb Kilometer Radweg und braucht sehr lange dafür

Der ehemalige Bergbau: In Essen wurde zunächst für den Bau des Radweges geprüft, ob dort früher Kohle abgebaut wurde. Die RAG erklärt, dass auf der Strecke sieben ehemalige Stollen und fünf Tagesöffnungen liegen. Ein Ingenieurbüro erstellt daraufhin ein Gutachten und erklärt, dass auf der gesamten Strecke des Weges aus Sicherheitsgründen ein Geogitter, also ein besonderer Untergrund eingebaut werden muss. Die Arbeiten müssen deshalb auch von einem Gutachter begleitet werden, um auf mögliche Bewegungen im Boden reagieren zu können.

Die Bäche: Der neue Radweg wird außerdem die Deipenbecke und die Pieperbecke überqueren. Die Rohre durch die die Bäche fließen, sind aber in Ordnung. Das haben die Gutachter direkt mit der Bergbauprüfung mit untersucht.

Die Bahn: Da der Radweg sehr nach an der Bahntrasse der S9 entlang führt, musste die Stadt die Baumaßnahmen im letzten Jahr mit der Deutschen Bahn abstimmen. Jetzt steht fest, dass der Zaun für die Abgrenzung des Radweges von den Bahngleisen bis auf 50 cm an die Oberleitungsmasten heran gebaut werden darf.

Das Hochwasser: Gleichzeitig kann der Radweg bei Hochwasser aber auch überschwemmt werden. Deshalb mussten erst die zuständigen Behörden prüfen, ob der Weg wie geplant gebaut werden darf . Dazu soll es eine Stützmauer in Höhe des Kanuclubs geben.

Die Stützmauern: Bereits jetzt gibt es Stützmauern entlang der geplanten Wegstrecke. Diese müssen von einem externen Gutachter überprüft werden. Erst nach längerer Suche konnte die Stadt ein darauf spezialisiertes Gutachterbüro finden. Die werden nun mit einem Tauchereinsatz vom Wasser und von Land aus die Mauern bis Mitte des Jahres prüfen. Das Ergebnis des Gutachtens soll bis Ende des Jahres vorliegen.

Der Sperrgraben: Außerdem will die Stadt noch einen Sperrgraben an der Heisinger Aue bauen. Auch diese Maßnahme hatte viele Abstimmungsgespräche mit anderen Behörden zur Folge. Jetzt baut Grün und Gruga den Graben als Entwicklungsmaßnahme für das Naturschutzgebiet Heisinger Ruhraue. Dafür bekommt die Stadt voraussichtlich das Geld auch von der Bezirksregierung. Der Sperrgraben soll in diesem Herbst angelegt werden.

Der Bau: Damit können die Baumaßnahmen für den eigentlichen Radweg erst im dritten Quartal nächsten Jahres ausgeschrieben werden. Der Bau kann sich durch Hochwasser und eine mögliche Sanierung der Stützmauern aber noch einmal verzögern.

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