Essen: Aktivisten besetzen leerstehendes Wohnhaus

Im Südviertel in Essen haben Aktivist:innen am frühen Montagmorgen ein leer stehendes Haus besetzt. Sie kämpfen unter anderem gegen den Abriss des Hauses und für mehr Gleichberechtigung. Die Polizei hat das Gebäude am Mittag geräumt.

Aktivisten besetzen leerstehendes Wohnhaus in Essen-Südviertel in der Steinstraße
© Kerstin Kokoska / Funke Foto Services

Polizei räumt besetztes Haus in Essen

"Anti-patrichalischer Kampftag". "Räume für alle, die sie brauchen. Besetzen ist kein Verbrechen". So steht es auf den Bannern, die am Montagmorgen an der Fassade eines Wohnhauses an der Steinstraße im Südviertel hängen. Am frühen Montagmorgen sind mehrere Personen in das Haus eingestiegen, sagt die Polizei. Der Besitzer Hochtief hat kurz darauf Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch erstattet. Am Mittag ist deshalb eine Hundertschaft der Polizei in das besetzte Haus eingedrungen und hat die Besetzer:innen vorläufig festgenommen. Das ist weitgehend friedlich abgelaufen, sagt die Polizei auf Radio Essen-Nachfrage. Die Besetzer:innen sind nun auf der Polizeiwache, um ihre Personalien zu klären.

Hausbesetzer:innen in Essen fordern Gleichberechtigung

Die Aktivist:innen hatten sich am Montagmorgen bereits zu Wort gemeldet. Mit der Besetzung wollten sie gleich mehrere Forderungen durchsetzen. Sie wollen, dass Menschen jeden Geschlechts gleich behandelt werden. In dem Haus in der Steinstraße wollten sie ein "Zentrum für trans* Personen" eröffnen. Außerdem stellen sich die Aktivist:innen auch gegen den geplanten Abriss des Hauses. Auf dem Gelände soll die neue Zentrale von Hochtief gebaut werden. "Das Essener Südviertel besteht bald nur noch aus Quartieren und Campussen von irgendwelchen großen Konzernen, die sich ausschließlich für ihre Profite interessieren", heißt es in einer Mitteilung der Aktivist:innen. Anlass für die Besetzung war der heutige Weltfrauentag. Zuletzt hatten Aktivist:innen im September ein Haus in der Innenstadt besetzt.

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