Erster Gesundheitskiosk in Essen eröffnet – wir erklären, was er bringt

In Altenessen geht ein viel beachtetes Pilotprojekt an den Start: In der Alten Badeanstalt eröffnet der erste Gesundheitskiosk der Stadt. Die Mitarbeitenden helfen durch das manchmal komplizierte deutsche Gesundheitssystem und erklären schwierige Fachbegriffe und Diagnosen der Ärzte. 

© Christian Bannier / Radio Essen

Gesundheitskiosk in Essen: Hilfe in Gesundheits-Fragen für alle

Am Dienstag, den 12. April 2022, gibt es eine neue Anlaufstelle in Altenessen für alle, die Fragen zum Thema Gesundheit haben: Der Gesundheitskiosk geht an den Start. Ihr findet ihn im Gebäude der Alten Badeanstalt an der Altenessener Straße 393, direkt im Eingangsbereich. Vorerst arbeiten dort vier Angestellte: Sie helfen, den richtigen Arzt zu finden, Termine beim Facharzt zu bekommen und geben Tipps, damit sich Patientinnen und Patienten im manchmal komplizierten deutschen Gesundheitssystem zurechtfinden. Jeder kann den Gesundheitskiosk nutzen - egal, in welcher Krankenkasse man ist, woher man kommt und wo das Problem liegt. Die Angestellten sind keine Ärzte, aber in Gesundheitsberufen ausgebildet. 

Die Beratung im Gesundheitskiosk erfolgt in vielen verschiedenen Sprachen. Zum Start sind neben Deutsch auch Russisch, Englisch, Französisch, Polnisch und Arabisch im Angebot. In Zukunft sollen weitere Sprachen dazukommen, zum Beispiel Türkisch.

Die Zahl der Mitarbeitenden soll noch auf zehn Personen an zwei Standorten steigen, sagte uns Tanja Rutkowski von der Caritas. Der zweite Standort werde in Katernberg sein, momentan liefen Gespräche über ein passendes Ladenlokal. Dort soll der Gesundheitskiosk im Sommer starten. Um das neue Angebot bekannt zu machen, wollen die Mitarbeitenden auch auf Veranstaltungen und Stadtfeste gehen. 

Gesundheitskiosk: Karl Lauterbach besuchte das Projekt kurz vor dem Start

Am Samstag hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) das neue Angebot besucht. Er findet das Konzept "sehr beeindruckend", sagte er. Die Koalition in Berlin wünsche sich flächendeckend ähnliche Angebote. Bisher gibt es nur in wenigen deutschen Städten Gesundheits-Kioske. Die geschlossenen Krankenhäuser in Altenessen und Stoppenberg könne das neue Angebot nicht ersetzen. Die Kioske seien aber umso wichtiger, je schwächer die Gesundheits-Versorgung insgesamt ist. Er hoffe, dass das Angebot eine Vorbild-Einrichtung wird.

"Wir gehen mit einem sehr positiven Gefühl an den Start", sagte uns Vlasdislav Seifert, der im neuen Gesundheitskiosk Altenessen arbeitet. Er freue sich auf die Arbeit und den Austausch mit den Menschen. Der Gesundheitskiosk mit seinen beiden Standorten wird von der AOK, der Caritas, dem Sport- und Gesundheitszentrum Altenessen und dem Ärztenetz Essen Nord-West aufgebaut.

Außerdem war Lauterbach am Wochenende in Essen, um Thomas Kutschaty im NRW-Wahlkampf zu unterstützen.

© Christian Bannier / Radio Essen
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