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Entführung von Aldi-Gründer in Essen: Polizei findet historische Akten im Keller
© Foto: Marga Kingler-Busshoff/WAZ/WAZ FotoPool
19.12.1971: Oberstaatsanwalt Lindenberg, Polizeipräsident Kirchhoff und der leitende Kriminaldirektor Fechter (v.re.n.li.) präsentieren den Vulkanfiber - Koffer, in dem das Lösegeld von sieben Millionen DM in insgesamt 35 kg schweren Scheinen transportiert wurde, bevor es später an einem geheim gehaltenen Ort in zwei Ledertaschen umgepackt und von Bischof Hengsbach an die Entführer des Kaufmanns Theo Albrecht weitergeleitet wurde. Albrecht war Anfang Dezember 1971 entführt worden.
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Entführung von Aldi-Gründer in Essen: Polizei findet historische Akten im Keller

Spektakulärer Fund in Essen: Polizei hat alte Akten zur Entführung von Aldi-Gründer Theo Albrecht wiederentdeckt. Historiker erhoffen sich neue Einblicke.

Veröffentlicht: Dienstag, 29.07.2025 11:40

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Historischer Fund in Essen: Akten zur Aldi-Entführung entdeckt

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Die Polizei Essen hatte im Keller ihres Präsidiums einen wahren Schatz: Alte Ermittlungsakten, darunter ein ganzer Karton zur spektakulären Entführung von Aldi-Gründer Theo Albrecht im Jahr 1971. Die Unterlagen waren nicht verschwunden, aber im Keller in Vergessenheit geraten. Sie könnten bisherige Lücken in der Erforschung des Falls schließen, sagt die Polizei. Den Ermittlern haben sie aber keine neuen Erkenntnisse gebracht. Für die Wissenschaft sind sie aber enorm wertvoll.

Am 29. November 1971 wurde Theo Albrecht, einer der Gründer des Discountriesen Aldi, entführt. Nach tagelangen Verhandlungen und der Übergabe von sieben Millionen Mark Lösegeld durch den Essener Bischof Franz Hengsbach, kam Albrecht nach 17 Tagen frei. Der Fall zählt zu den aufsehenerregendsten Kriminalfällen der deutschen Nachkriegsgeschichte.

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Entführung von Aldi-Gründer in Essen: Polizei findet historische Akten im Keller
© Kostas Mitsalis / Radio Essen
Historische Polizeiakten lagen im Keller des Präsidiums
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Weitere historische Akten in Essen entdeckt

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Neben den Unterlagen zur Aldi-Entführung fanden sich auch Akten zu ungelösten Mordfällen, die bis in die Weimarer Republik zurückreichen. Darunter etwa der Fall des SS-Mannes Arnold Guse aus dem Jahr 1932 und der Mord an der Lehrerin Luise Stöckner 1965. Diese Akten könnten vor allem für Historiker von Interesse sein.

Die alten Dokumente werden nun restauriert und, soweit datenschutzrechtlich möglich, im Landesarchiv der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Am Dienstag (29. Juli) hat der Essens Polizeipräsident Andreas Stüve die Akten offiziell an das nordrhein-westfälische Landesarchiv übergeben.

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Entführung von Aldi-Gründer in Essen: Polizei findet historische Akten im Keller
© Kostas Mitsalis / Radio Essen
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