Energiesparen in Essen: Neue Werbekampagne des Einzelhandelsverbands
Veröffentlicht: Freitag, 26.08.2022 13:07
In Essen startet der Einzelhandel mit einer neuen Kampagne in den Herbst. Der Grund sind die neuen Regeln zum Energiesparen vom Bundeswirtschaftsministerium. Das sind die Erwartungen jetzt im Handel.
So sparen in Essen die Geschäfte Energie
Die Türen sind zu, aber die Geschäfte haben geöffnet. Darauf will der Einzelhandelsverband in Essen mit einer Plakat-Aktion aufmerksam machen. Die Händler können sich die Plakate bestellen oder selber ausdrucken. Der Grund für die geschlossenen Türen ist die neue Verordnung zum Energiesparen vom Bundeswirtschaftsministerium. Sie sieht vor, dass ab dem 1. September die Türen zu bleiben sollen bei den Geschäften. Das wirkt natürlich zunächst wenig einladend, sagt der Einzelhandelsverband und hat deshalb die Plakate entworfen. Ob das die Kundinnen und Kunden wirklich abschreckt, ist noch offen. Wahrscheinlich werden sich alle auch daran gewöhnen, hoffen die Geschäftsleute. Das mit den Masken in der Corona-Pandemie war auch zuerst ein Problem, inzwischen hätten sich aber alle daran gewöhnt, sagte eine Verkäuferin bei einer kurzen Radio Essen-Umfrage. Marc Heistermann vom Essener Einzelhandelsverband hofft, dass die Kundinnen und Kunden trotzdem weiter einkaufen und darauf, dass auch das Weihnachtsgeschäft gut läuft. Die Weihnachtsbeleuchtung soll es trotz der neuen Maßnahmen geben.
In Essen sparen Geschäftsleute schon jetzt Energie
Im Allee-Center in Altenessen laufen die Energiesparmaßnahmen schon eine ganze Weile. Die Rolltreppen im Einkaufszentrum werden jetzt erst ab 9 Uhr eingeschaltet, wenn alle Geschäfte öffnen. Wer vorher zum Bäcker oder in den Drogeriemarkt will, muss Treppen steigen oder den Aufzug nehmen. Die Aufzüge schalten sich, wenn sie nicht genutzt werden, sofort in einen energiesparenden Standby-Modus. Auch bei der Beleuchtung spart das Center schon länger. Allerdings lassen sich nicht alle Lampen so ausschalten und steuern, wie es das Center gerne machen würde. Das liegt daran, dass das Gebäude aus den 70er Jahren ist und viele Kreisläufe für Licht und Notstrom und anderes miteinander gekoppelt sind. Bei einer Umfrage des Center-Managements auf Facebook und Instagram hat die überwiegende Mehrheit der Kundinnen und Kunden Verständnis für die Maßnahmen geäußert und sogar noch weitere Sparvorschläge gemacht. Nur wenige ärgern sich über die Sparmaßnahmen. Der Gedanke dahinter ist auch, wie die Center-Managerin im Gespräch mit Radio Essen betont, dass die Nebenkosten so niedrig wie möglich bleiben sollen, damit nach der sowieso schon schwierigen Corona-Phase jetzt keine Geschäfte wegen zu hoher Rechnungen aufgeben müssen.
Verständnis in Essen für die Maßnahmen
Bei einer Radio Essen-Stichprobe haben die Händler alle Verständnis für die Maßnahmen gezeigt. Das Rü Maison auf der Rüttenscheider Straße stellt lieber Deko nach draußen und macht so auf das Geschäft aufmerksam, auch wenn die Türen geschlossen bleiben. Der Format-Shop auf der Rü hat keine Klimatisierung und im Winter könne man die Tür sowieso nur kurze Zeit offen lassen, weil es sonst viel zu kalt würde im Laden. Wie lange das Schaufenster in Zukunft beleuchtet bleibt, ist noch nicht entschieden. Oft bummeln noch einige spätabends über die Rü und werfen einen Blick hinein. Da muss in Zukunft aber vielleicht auch die Straßenbeleuchtung ausreichen, meint ein Mitarbeiter. Auch bei einem Optiker in Stoppenberg sagt eine Mitarbeiterin, lieber Licht soweit wie möglich ausschalten und sparen. Auch in Steele zeigt der Chef von Damen- und Herrenmode Leon Finger Verständnis für die Sparmaßnahmen und meint, dass diese das Geschäft nicht wesentlich beeinflussen werden. Der Essener Schuhhändler Deichmann steuert in vielen Filialen schon Beleuchtung und Klimatisierung zentral. Bei neuen Filialen setzt der Schönebecker Schuhhändler auf energiesparende LED-Beleuchtung und spart 30 bis 40 Prozent an Energie ein, sagte ein Sprecher auf Radio Essen-Nachfrage. Die Türen würden in der Heizperiode ebenfalls geschlossen bleiben.
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