Demo gegen AfD in Essen - Die Eindrücke vor Ort

In Essen versammeln sich Donnerstagabend (5. September) mehrere tausend Menschen. Anlass ist eine Einladung von Bundestagsabgeordneten der AfD zum Bürgerdialog in die Philharmonie. Alles vom Protest und Dialog im Überblick.

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Demo gegen Rechts in Essen bunt und laut

In Essen ist es bis in die Abendstunden bei der Demonstration gegen den Bürgerdialog der AfD friedlich geblieben. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler standen auf der Bühne unter anderem zwei Drag Artists, eine Sopranistin aus dem Aalto-Theater und mehrere Rednerinnen und Redner. Viel Applaus bekam der Beitrag von Schauspielerin Ines Krug aus dem Grillo-Theater. Sie las eine Rede von Erich Kästner vor und erinnerte an die Bücherverbrennungen in der NS-Zeit. Zugabe-Rufe gab es beim Auftritt der Mitglieder des Opernchores und der Philharmoniker. Sie standen auf dem Balkon des Aalto-Theaters und stimmen Beethovens "Ode an die Freude" an. Viele auf der Wiese sangen begeistert mit. Insgesamt war es ein buntes Programm.

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Demo gegen die AfD in Essen

Demo im Stadtgarten für Kultur und Vielfalt

In Essen haben mehrere tausend Menschen ihr Recht auf freie Meinung und kulturelle Vielfalt deutlich gemacht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Demonstration kamen aus vielen unterschiedlichen Richtungen der Kultur. Es waren Musikerinnen und Musiker, Tänzerinnen und Tänzer, Schauspielerinnen und Schauspieler dabei und viele aus der freien Kulturszene mischten sich mit ganz unterschiedlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern vieler unterschiedlicher politischer Gruppen. Alle gemeinsam wollten bei der Veranstaltung zeigen, wie wichtig ihnen Kultur ist und was sie für sie bedeutet.

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Demo in Essen friedlich und bunt

In Essen ziehen die Veranstalter der Demo gegen Rechts eine positive Bilanz. Die Versammlung verlief friedlich. Schon zu Beginn versammelten sich mehr Demonstranten auf dem Hirschlandplatz als erwartet und zogen in den Stadtgarten. Dort startet das Programm mit vielen unterschiedlichen Beiträgen. Die Veranstalter zählen rund 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Polizei sagt auf Radio Essen-Nachfrage, dass 4000 Menschen dabei waren. Die Zahlen von Organisatoren und Polizei sind bei solchen Veranstaltungen meist unterschiedlich.

Bisher (Stand 05.09. um 22 Uhr) spricht auch die Polizei Essen von einer friedlichen Demonstration. Die Polizei hatte mit zahlreichen Kräften und Sperrgittern den RWE-Pavillon im Stadtgarten abgesichert. Trotzdem konnten die Demonstranten ihren Protest deutlich machen als die Besucher der Veranstaltung in die Philharmonie gegangen sind. Sie wurden mit Sprechchören und Pfiffen begrüßt. Unterhalb der Philharmonie stand die Bühne und das Wummern der Bässe des Raves "Bass gegen Hass" von Essener DJs und "essendiese" war auch im Saal deutlich zu hören. Sascha und Jacob von der TuP und "Zusammen gegen Rechts" sind Mitorganisatoren der Veranstaltung und sind hier im Radio Essen-Interview zufrieden.

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Störaktion in Essen bei Veranstaltung der AfD

Der AfD-Bürgerdialog in der Philharmonie in Essen wurde von AfD-Gegnern gestört. Sie haben gegen 19.30 Uhr kleine schwarze Störgeräte eingeschaltet und durch den Saal geworfen. Danach piepste es ganz laut im Saal. Security-Personal hat die Geräte gesucht und ins Wasser getaucht, um sie zu deaktivieren. Außerdem hat die Security mehrere Menschen aus dem Saal geführt. Die Rede eines AfD-Politikers wurde unterbrochen. Die Pause wurde vorgezogen, der Saal also vorübergehend geräumt. Auch nach der Pause kam es immer wieder zu einzelnen Störungen. Die Redner haben aber weiter gemacht und die Sicherheitskräfte haben die Störer aus dem Saal begleitet.

Demos gegen Rechts in Essen für eine freie Kulturszene

In Essen hat am Donnerstag (5. September) um 17 Uhr die erste Demonstration am Hirschlandplatz begonnen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind vom Hirschlandplatz über die Hachestraße, die Freiheit und die Huyssenallee zum Stadtgarten gezogen. Dort steht eine große Bühne, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Theater und Philharmonie mit vielen Helfern von "Zusammen gegen Rechts" aufgebaut haben. Das Essener Bündnis Zusammen gegen Rechts hat zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Theater und Philharmonie die Demo organisiert.

Um 17:30 Uhr ist dort ein vielfältiges Kulturprogramm gestartet. Auf der Bühne gibt es Beiträge vieler Künstlerinnen und Künstler aus Essen, aus den Theatern und der freien Kulturszene. Sie alle machen sich Sorgen über den Kulturbegriff, den die AfD in ihrem Parteiprogramm propagiert. Viele Künstlerinnen und Künstler fürchten um ihre Freiheit auf der Bühne und darum, dass sie nicht auftreten könnten, wenn die Partei das Sagen hat.

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