DB Schenker aus Essen: Verkauf ist offiziell
Veröffentlicht: Freitag, 13.09.2024 08:11
Der Logistikkonzern DB Schenker, mit Sitz in Essen, ist verkauft. Die Deutsche Bahn hat den Vertrag am Freitag (13. September) unterzeichnet.
Mitarbeiter in Essen fürchten Stellenabbau
Jetzt ist es offiziell: Das Essener Unternehmen DB Schenker, mit Sitz im Südviertel, ist verkauft. Am Freitag (13. September) hat die Deutsche Bahn den Vertrag mit dem dänischen Konzern "DSV" unterschrieben. Kaufpreis: 14,3 Milliarden Euro. Durch Zinsen bis zum Vollzug könnte die Gesamtsumme noch auf 14,8 Milliarden Euro steigen. Zuletzt hieß es, dass auch der Finanzinvestor CVC mitgeboten hat. Den Verkauf an CVC hätte der Schenker-Betriebsrat bevorzugt. Viele Mitarbeiter haben Sorge nach dem Verkauf nach Dänemark. Sie fürchten jetzt den Abbau tausender Stellen. Sie haben deutschlandweit schon bei Mahnwachen für den Erhalt der Arbeitsplätze demonstriert.
In einer Mitteilung der Deutschen Bahn heißt es, dass DSV in Zukunft mehr Arbeitsplätze in Deutschland bieten will. Die "zentralen Funktionen" am Standort in Essen sollen erhalten bleiben. Vereinbarte Sozialzusagen sichern den Schutz von Arbeitsplätzen für zwei Jahre nach Abschluss des Verkaufs. Also vermutlich bis 2027.
Verkauf von DB Schenker in Essen: Bahn will Schulden verringern
DB Schenker ist eine Tochter der Deutschen Bahn. Die will den Logistikkonzern verkaufen, um ihre hohen Schulden zu verringern. DB Schenker hat 72.700 Beschäftigte an über 1.850 Standorten in mehr als 130 Ländern. In den vergangenen Jahren hat Schenker hohe Gewinne erzielt. Zum Verkauf sagt Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der DB in einer Mitteilung:
"Der Verkauf von DB Schenker an DSV markiert die größte Transaktion in der Geschichte der DB und ermöglicht unserer Logistiktochter eine klare Wachstumsperspektive. Im Einklang mit unserer Starke-Schiene-Strategie konzentrieren wir uns geschäftlich auf die gemeinwohlorientierte Schieneninfrastruktur in Deutschland sowie klimafreundlichen Personen- und Güterverkehr in Deutschland und Europa. Gleichzeitig leistet die Reduzierung der Schulden einen substanziellen Beitrag zur finanziellen Tragfähigkeit des Konzerns."
Im Fokus stehe jetzt die Sanierung der Infrastruktur, des Eisenbahnbetriebs und der Wirtschaftlichkeit.
Bei DSV arbeiten mehr als 74.000 Mitarbeiter in über 80 Ländern. Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn sowie der Bund müssen den Verkauf noch absegnen. Dann wird mit einem Abschluss 2025 gerechnet.