Coronavirus in Essen: Krisensitzung zwischen Stadt und kassenärztlichen Verband

Vielen Hausärzte in Essen fehlen die nötigen Schutzmasken und Kittel, um sich bei einer Behandlung gegen das Corona-Virus zu schützen. Deshalb haben sich die Stadt und die kassenärztlichen Vereinigung zu einem Krisengespräch getroffen.

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Essener Hausärzte: Diagnose per Telefon

Vor Hans Christian Helmins Praxis in Überruhr hängt ein Stopp-Schild. Alle Leute, die Grippe- oder Erkältungssymptome haben, müssen draußen bleiben. Sie sollen erstmal anrufen und dann wird entschieden, was als nächstes passiert. Ansonsten müssten Hans Christian Helmin und sein ganzes Team den ganzen Tag Schutzkleidung tragen und dafür sind einfach nicht genug Kittel und Masken da. Helmin ist zwar einer der wenigen Ärzte die noch Kittel ergattern konnten, die hat er aber auch schon vor Monaten bestellt. Mittlerweile ist alles ausverkauft und das stellt den Arzt vor ein großes Problem. Sollte tatsächlich ein Patient mit Corona-Virus in die Praxis kommen, müsste er die Praxis für zwei Wochen schließen und alle Mitarbeiter müssten in Quarantäne. Das mit der Diagnose per Telefon funktioniert zwar bisher ganz gut, trotzdem wartet Helmin aber eigentlich jeden Tag darauf, dass neue Schutzkleidung ankommt.


So geht es vielen Ärzten bei uns in der Stadt. Alle bitten die Patienten darum, sich telefonisch anzumelden oder verweisen bei entsprechenden Symptomen direkt an das Gesundheitsamt. Kittel und Masken werden überall dringend benötigt.


Krisensitzung der Stadt Essen mit dem kassenärztlichen Verband

Deshalb gab es gestern (04. März) ein Krisengespräch zwischen der Stadt Essen und der kassenärztlichen Vereinigung. Sie haben dabei beschlossen, dass die besprochenen Schutzmaßnahmen weiter eingehalten werden sollen. Das heißt: Wer grippeähnliche Symptome hat, ruft am besten schon von zuhause den Arzt an, anstatt in die Praxis zu kommen. Dann wird entschieden, wie es weitergeht.

Auch die Schutzkleidung war bei der Sitzung ein Thema. Zumindest die Notarztpraxen bei uns in Rüttenscheid, Altenessen, Steele, Borbeck und Bergerhausen sind mit ausreichend Schutzkleidung versorgt. Ob die anderen Praxen auch noch Masken und Kittel bekommen, hängt davon ab, wie viele jetzt noch geliefert werden. Zur Not gibt es auch die Möglichkeit, die Masken extra anfertigen zu lassen, das geht aber wirklich nur in Außnahmefällen, zum Beispiel für die Feuerwehr.

Corona-Virus in Essen: Das aktuellste von Radio Essen:

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