Corona in Essen: Mehr kostenlose Schnelltests möglich

Seit dem 8. März können sich alle Menschen in NRW kostenlos auf Corona testen lassen. Zuerst war die Rede von nur einem kostenlosen Schnelltest pro Woche und Einwohner. Inzwischen wurde die Regel fast unbemerkt deutlich ausgeweitet. Wie Ihr Euch viel öfter testen lassen könnt, lest Ihr hier.

© Kostas Mitsalis/ Radio Essen

Essen und Corona: Schnelltests sollen helfen

Seit Anfang März gibt es kostenlose Corona-Schneltests auch in Essen, als Teil der aktuellen Strategie im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Sie sollen dabei helfen, Infektionsketten schneller zu durchbrechen und symptomlos Infizierte zu entdecken. Außerdem sollen mit der Hilfe der Tests auch Lockerungen der Corona-Beschränkungen möglich werden. Dazu laufen deutschlandweit schon viele Modell-Versuche, in unserer Stadt könnten sogar zwei solche Modell-Projekte durchgeführt werden.

Corona-Schnelltests: Mehr als einer pro Woche kostenlos

Bei Einführung der kostenlosen Tests wurde immer kommuniziert, nur ein Test pro Woche und Bürger sei kostenlos. So stand es auch zunächst in der entsprechenden Verordnung für das Land NRW. Für alle weiteren Tests musste man bezahlen oder zumindest damit rechnen, eine Rechnung zu bekommen. Die Formulierung in der entsprechenden Verordnung ist allerdings zum 11.4. angepasst worden. Darin heißt es nun

"Asymptomatische Personen haben im Rahmen der Verfügbarkeit Anspruch auf kostenlose Testung mindestens einmal pro Woche mittels Coronaschnelltest (PoC-Antigen-Test) [...] in einem von den Kreisen und kreisfreien Städten betriebenen Testzentrum, bei von der jeweiligen Kommune beauftragten Dritten oder bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, insbesondere den Hausärztinnen und Hausärzten."

Eine Begrenzung gibt es hier nicht. Das Gesundheitsministerium setzt aber darauf, dass die Menschen verantwortungsvoll und solidarisch damit umgehen. Das Angebot gelte nur, so lange ausreichend Tests vorhanden sind. Solltet Ihr Euch mehrfach testen lassen und im Nachhinein doch eine Rechnung bekommen, müsst Ihr sie nicht bezahlen, sagt Ordnungsdezernent Christian Kromberg. Er ist bei uns in Essen für die Organisation der Testzentren zuständig. Ihr solltet dann mit dem Testzentrum in Kontakt treten und es auf die aktuelle Rechtslage hinweisen. Möglicherweise haben sie die Änderung der Rechtslage noch nicht mitbekommen.

Mehr kostenlose Tests: Probleme für Testzentren

Die neue Regelung könnte nach Radio Essen-Recherchen die Testzentren allerdings in große Bedrängnis bringen. Sie finanzieren sämtliche kostenlosen Schnelltests vor und bekommen erst im Nachhinein ein Mal im Monat das Geld über die Kassenärztliche Vereinigung zurück. Dabei geht es in größeren Zentren schnell mal um mehrere Hunderttausend Euro pro Monat, denn auch das Personal muss ja bezahlt werden. Bei der Stadt sind nach Radio Essen-Informationen erste Meldungen dazu von Testzentren eingegangen. Sie sagen, dass sie in finanzielle Nöte kommen, wenn immer mehr kostenlose Tests gemacht werden, die sie vorfinanzieren müssen. Eine Lösung könnte sein, die Refinanzierung zu beschleunigen oder die Zahl der Tests pro Person doch zu begrenzen, heißt es. Einfach trotz der neuen Rechtslage einen Test in Rechnung stellen, geht aber nicht.

Corona in Essen: Zahl der Schnelltestungen steigt

Immer mehr von Euch nutzen schon die Möglichkeit, sich kostenlos auf Corona testen zu lassen. In der letzten Woche gab es laut Stadt in den Apotheken, Arztpraxen und Schnelltestzentren bei uns rund 30.000 kostenlose Tests. Das sind täglich knapp 4.300 Tests, weniger als 0,8 Prozent davon sind positiv. In den ersten Wochen hatten deutlich weniger von Euch das neue Angebot wahrgenommen, sich kostenlos auf Corona testen zu lassen. Allerdings war das anfangs auch nur in ein paar großen Testzentren wie in der Messe, in Stadtwald oder dem Westviertel möglich. Inzwischen gibt es Teststellen in der ganzen Stadt. Eine Übersicht findet Ihr hier.

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