Corona-Impfung Essen: AstraZeneca nur noch über 60 Jahre - Impfgruppe wird vorgezogen

Die neuen Erkenntnisse und Einschätzungen zum AstraZeneca-Impfstoff haben beim Land NRW zu neuen Entscheidungen geführt, wie mit dem Stoff weiter verfahren wird. Das hat auch Auswirkungen auf das Impfzentrum hier in Essen. Ein wichtiger Punkt: Eine jüngere Impfgruppe soll jetzt früher die Möglichkeit für eine Impfung bekommen.

© Ingo Otto / WAZ FotoPool (Symbolbild)

AstraZeneca-Impfstoff nur noch für über 60-Jährige

Das Land NRW folgt der Empfehlung des Bundes und der Ständigen Impfkommission, AstraZeneca nur noch an über 60-Jährige zu verimpfen. Neue schwere Ereignisse im Zusammenhang mit der AstraZeneca-Impfung haben die Sorge vergrößert, dass der Stoff insbesondere für Frauen unter 55 Jahren gefährlich ist. Bisher ist bei den extremen Nebenwirkungen von einer besonderen Immunreaktion die Rede, aber es gebe auch noch viele offene Fragen, die geklärt werden müssen, sagte NRW-Gesundheitsminister Laumann am Vormittag.

Daher die Entscheidung, AstraZeneca nur noch an über 60-Jährige zu verimpfen. Das heißt aber auch, dass die jetzt schon bestellten Dosen (ca. 380.000), die eigentlich vorwiegend für Berufsgruppen, wie Lehrer:innen, Erzieher:innen und medizinisches Personal vorgesehen waren, anders verimpft werden müssen. Deshalb hat das Land beschlossen, ab Karsamstag (3. April) den Menschen ab 60 Jahren eine Impf-Möglichkeit zu bieten.

Frühere Impftermine für Menschen ab 60 Jahre

Ab dem Osterwochenende sollen bei der Terminbuchung für einen Impftermin Slots für Menschen ab 60 Jahre geöffnet werden. Ab dem 3. April könnt Ihr Euch also einen Termin machen, wenn Ihr über 60 seid und Euch mit AstraZeneca impfen lassen wollt. Eine Impfung mit einem der anderen Impfstoffe ist für diese Altersgruppe noch nicht möglich. Da soll die bisherige Impfreihenfolge weiter eingehalten werden. Gesundheitsminister Laumann sagt zur Terminbuchung aber auch, das durch mehr Terminmöglichkeiten, das Buchungssystem und die Hotlines wieder überlastet sein können und bittet dafür schon vorab für Verständnis.

Damit die weiteren Termine aufgefangen werden können, soll in den Impfzentren das Personal erhöht werden und die Stundenzahl der Öffnungszeiten.

Hier geht es zur Terminbuchung für Corona-Impfungen in NRW.

Sorge um 2. Impfung mit AstraZeneca bei Jüngeren

Seit Anfang Februar wird in NRW mit AstraZeneca geimpft, vor allem jüngere Menschen in bestimmten Berufsgruppen. Das waren seit dem 600.000 - 700.000 Impfungen. Anfang Mai sind diese Personen mit der Zweit-Impfung dran. Die Entscheidung, ob diese mit AstraZeneca erfolgen kann, steht noch aus. Eher geht es auch um die Frage, ob es eine Alternative gibt, wie das Impfverfahren ohne AstraZeneca fortgesetzt werden kann. Denn all diese Erstimpfungen sollen nicht umsonst gewesen sein, heißt es von Gesundheitsminister Laumann. Dazu müssen aber noch viele Fakten geklärt werden.

Weitere Impf-Reihenfolge und Impf-Pläne bleiben

Trotz des ganzen Hin und Her mit AstraZeneca und der Entscheidung ein früheres Impfangebot an die über 60-Jährigen zu machen, sollen die weiteren Impf-Pläne bestehen bleiben. Das heißt, wie geplant, werden Mitte April die Impfungen in den Arztpraxen starten. Dafür bekommt das Land NRW zunächst rund 485.000 Impfdosen, hauptsächlich von Biontech/Pfizer. Der weitere Nachschub soll dann direkt vom Bund geregelt werden, wie bei anderen Impfstoffen auch.

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