Bisher läuft es: Essener Wirtschaft bleibt nach dem Brexit entspannt

Großbritannien hat zum Jahreswechsel endgültig den EU-Binnenmarkt verlassen. Einen Monat danach bleibt die Wirtschaft bei uns in Essen gelassen. Einschätzungen von der IHK und einem Unternehmer aus dem Nordviertel.

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Essen nach dem Brexit: Wirtschaft kämpft mit Bürokratie

Der Brexit ist und bleibt ein Dauerthema, sagt der Brexit-Experte der Essener Industrie- und Handelskammer Marc Meckle. Es seien noch nicht alle Zuständigkeiten abgeklärt, neue Anträge, ungewohnte Steuern und die Bürokratie würden manchmal Probleme machen. Bisher laufe es aber insgesamt ganz gut: Es gelten Übergangsfristen und die Behörden würden noch ein Auge zudrücken, wenn mal ein Dokument nicht korrekt ausgefüllt ist. Spannend sei, wie es auf lange Sicht weitergehe, auch bei der Entsendung von Mitarbeitern.

Die Firma Cornelsen Umwelttechnologie aus dem Nordviertel hat seit dem Jahr 2004 eine Tochterfirma in Nailsea bei Bristol in Großbritannien. Das Essener Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, mit Chemikalien verunreinigtes Wasser zu behandeln, zum Beispiel Löschwasser nach Bränden.

Essen: Cornelsen Umwelttechnologie und der Brexit

"Um nach dem Brexit ein Fazit zu ziehen, ist es noch zu früh“, sagt Martin Cornelsen, der Geschäftsführer der Cornelsen Umwelttechnologie GmbH. Die Regierung in Großbritannien sei im Moment unter Druck, für vernünftige Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu sorgen. Für die Zukunft hofft er, dass sich Großbritannien nicht noch weiter vom Rest Europas entferne und sich „emotional abspalte“. Das müsse man aber abwarten. Aktuell sei Corona das viel größere Thema, wenn Mitarbeiter aus Großbritannien hier bei uns arbeiten müssen. Sie hätten dadurch Probleme ins Land zu kommen.

Zwischen den Niederlassungen in Essen und Großbritannien würden nur selten Waren ausgetauscht, im Schnitt zwei bis vier Container pro Jahr. Deshalb habe man noch keine Zollprobleme gehabt, die Tochterfirma arbeite selbstständig. Sein Engagement in Großbritannien bereut hat Martin Cornelsen bisher nicht: Seine Mitarbeiter dort sein nach dem Referendum geschockt gewesen, er stehe aber zu seinem Wort.

© Pixabay/Tumisu
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