Bau von Fußgängerbrücke in Essen verzögert sich

2021 wurde eine Fußgängerbrücke im Essener Norden abgerissen. Bis heute wurde sie aber noch nicht wieder neu aufgebaut. Radio Essen-Hörerin Sonja hat sich deswegen an uns gewandt - und wir sind der Sache auf den Grund gegangen.

Fußgängerbrücke an der Josef-Hoeren-Straße in Essen-Stoppenberg über Bahngleise
© Klaus Micke / Funke Foto Services

Warten auf die Brücke: Drei Jahre nach dem Abriss kein Fortschritt

2021 wurde die Fußgängerbrücke an der Josef-Hoeren-Straße abgerissen, weil sie in einem sehr schlechten Zustand war. Der Abriss wurde bereits 2020 vom Stadtrat beschlossen. Damals hofften die Anwohner im Norden von Essen auf einen schnellen Neubau, um große Umwege zu vermeiden. Doch das hat nicht geklappt. Jetzt warten die Anwohner schon über drei Jahre und es sieht so aus als müssten sie sich noch etwas länger gedulden.

Bau der neuen Fußgängerbrücke startet voraussichtlich 2026

Die Bauarbeiten für die neue Fußgängerbrücke im Essener Norden in Richtung Zollverein sollen voraussichtlich erst Mitte 2026 beginnen und bis Dezember 2027 dauern. Bevor es aber losgehen kann, muss die Stadt noch einige Dinge prüfen. Die finalen Ausführungsplanungen sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Das Vergabeverfahren wird voraussichtlich im Herbst 2025 starten und bis Mitte 2026 dauern, also erst kurz vor dem Baubeginn, abgeschlossen sein. Auch eine Informationsveranstaltung für Anwohner und Anlieger ist vor dem Start der Arbeiten geplant. Die Brücke wird rund 7,3 Millionen Euro kosten.

Anwohner warten auf den Brücken-Neubau in Stoppenberg

Im Radio Essen-Interview erzählt uns Sonja aus Essen-Stoppenberg, wie lange sie und ihre Familie schon sehnsüchtig auf eine neue Brücke warten. Früher konnte sie in nur fünf Minuten über die Brücke zur Zeche Zollverein laufen, doch seit dem Abriss ist das nicht mehr möglich. Aus den fünf Minuten sind jetzt 30 Minuten geworden. Denn jetzt muss die Essenerin entweder einen riesigen Umweg in Kauf nehmen oder mit dem Auto fahren, um zur Zeche Zollverein zu kommen – dabei liegt das Ziel eigentlich direkt vor ihrer Haustür.

Auch den Planungen für eine neue Brücke steht Sonja eher kritisch gegenüber, wie sie uns im Interview erzählt:

"Ich hoffe zwar - man soll die Hoffnung ja auch nicht aufgeben - aber ich glaub da eher nicht dran. Weil es wird verschoben und verschoben. Es gibt immer verschiedene Gründe, warum es nicht klappt", so die Anwohnerin aus Stoppenberg.

Das Interview mit Sonja findet ihr hier:

© Radio Essen

Deshalb verzögert sich der Bau der Fußgängerbrücke

Die ersten Pläne für eine neue, barrierefreie Fußgängerbrücke im Essener Norden wurden schon in der Ratssitzung vorgestellt, in der auch der Abriss beschlossen wurde. Trotzdem sollen die Bauarbeiten voraussichtlich erst Mitte 2026 starten. Woran liegt das? Auf Nachfrage von Radio Essen erklärt die Stadt, dass eine lange Planungsphase bei solchen Projekten nicht ungewöhnlich ist. Außerdem gibt es bei der Brücke im Essener Norden einige Besonderheiten zu beachten. Zum einen müssen planungsrechtliche und naturschutzrechtliche Fragen gründlich geprüft werden. Und nicht zuletzt spielt auch die Nähe zum UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein eine Rolle, die in die Planungen mit einfließen muss.

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