Auswirkungen in Essen können heftig werden - So entwickelt sich das Klima im Ruhrgebiet
Veröffentlicht: Donnerstag, 22.08.2024 10:54
Die Folgen des Klimawandels sollen Essen besonders treffen. Wovor die aktuellen Berechnungen noch warnen, lest Ihr hier.
Berechnung für NRW und Essen - das sind die Klima-Szenarien
In Essen könnten die Auswirkungen des Klimawandels besonders heftig sein. Das zeigt eine aktuelle Berechnung des Landesamtes für Umwelt und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen (LANUV). Das LANUV hat drei mögliche Szenarien berechnet: Das Klima-Schutz-Szenario, ein Moderates Szenario und das Weiter-wie-bisher-Szenario. Mit erschreckenden Ergebnissen: Wir müssen uns in Essen auf viel Hitze und Starkregen einstellen.
"Aktuelle Auswertungen zeigen, dass die derzeitigen globalen Klimaschutzmaßnahmen nicht ausreichen, um die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen," erklärt LANUV-Präsidentin Elke Reichert.
Vor allem die Gebiete in NRW an Rhein und Ruhr sind betroffen. Hier steigt die Temperatur laut den Berechnungen noch mehr, als als global. Bis Ende des Jahrhunderts müssen wir uns in Essen auf einen Temperaturanstieg von rund 5 Grad einstellen - wenn wir weitermachen wie bisher.
Klima-Berechnungen zeigen, was auf Essen zukommt
Essen muss sich nicht nur auf einen höheren Temperaturanstieg einstellen. Auch andere Ereignisse werden durch die Veränderung des Klimas zunehmen, zeigt die Berechnung des LANUV. Bislang müssen wir uns in die Jahren auf eine Hitzewelle einstellen. Bis 2100 könnten es aber schon fünf pro Jahr werden. Dazu kommen auch sogenannte tropische Nächte - also dass es nachts wärmer ist als 20 Grad. Ein großes Thema für Essen wird auch eine immer weiter steigende Hochwassergefahr. Schon 2021 hatte die Hochwasserkatastrophe viele Bereiche in Essen getroffen. Ganze Gebäude, Flächen oder Sportvereine wurden dabei überflutet. Und das kann, wenn es weitergeht wie bisher, immer häufiger passieren. Die Extreme werden sich häufen, zeigen die Berechnungen. Starkregen und Dürre werden immer häufiger auftreten, der Regen verteilt sich nicht mehr gleichmäßig. Im letzten Jahr wurde so viel Niederschlag wie noch nie gemessen. Aber: Wir können dieses Szenario noch verhindern, so das LANUV.
Folgen für Essen können noch gestoppt werden
Die bedrohliche Lage für Essen zeigt die Folgen nur eines Szenarios: Des Weiter-wie-bisher-Szenarios. Sollte sich aber etwas tun und das Pariser Klimaabkommen eingehalten oder zum Teil eingehalten werden, ändern sich die Folgen. Das LANUV sagt auf Nachfrage, dass es nicht unvermeidbar ist, was die Berechnungen ergeben haben. Tückisch ist, dass die verschiedenen Szenarien noch mehr als zehn Jahre nahezu parallel verlaufen - also die gleichen Auswirkungen zeigen. Sollten wir aber nicht eingreifen, müssen wir in Zukunft stark auf die Veränderungen anpassen. Dazu gehören neue Pflanzenarten und Bäume in Wäldern, die der Hitze standhalten können, ein lokaler Wasserhaushalt, die Anpassung von Gebäuden auf die hohen Temperaturen und den vielen Regen sowie besserer Hitzeschutz für uns Menschen. Das LANUV stellt die Ergebnisse in den kommenden Wochen dem Umweltministerium vor und gibt Tipps, wie wir uns an die drohenden Klimafolgen anpassen können.
Mehr Nachrichten aus Essen
- Jugendliche machen einen grauenvollen Fund in Essen
- Nach Angriff auf Bauarbeiter - jetzt wird Baustelle überwacht
- Schulstart in Essen - hier wird noch gearbeitet an Turnhallen und Toiletten