Aktuelles zum 49-Euro-Ticket in Essen: Das müsst ihr wissen

Seit dem 1. Mai gibt es das deutschlandweit gültige 49-Euro-Ticket auch in Essen. Antworten auf die wichtigsten Fragen findet ihr hier.

49 Euro Ticket in Essen

Seit Mai 2023 gibt es das 49-Euro-Ticket für ganz Deutschland. Der Bundestag hatte das Gesetz zur Finanzierung des Deutschlandtickets verabschiedet. Zur Finanzierung des Deutschlandtickets wird der Bund die Länder von 2023 bis 2025 mit jährlich 1,5 Milliarden Euro unterstützen. Das ist etwa die Hälfte der anfallenden Gesamtkosten. Insgesamt wird mit mindestens 3 Milliarden Euro gerechnet. 

Wofür ist das Deutschlandticket gültig?

Das 49-Euro Ticket gilt in ganz Deutschland für den Nahverkehr. Zu den Nahverkehrszügen gehören:

  • S-Bahn (S)
  • Regionalbahn (RB)
  • Regionalexpress (RE)
  • Interregioexpress (IRE)

Nicht enthalten sind Fahrten mit den Fernzügen ICE, EC und IC der Deutschen Bahn und Züge anderer Anbieter sowie Fern- und Reisebusse. 

Gibt es Mitnahmeregeln für Fahrräder, Kinder, etc.?

Im Gegensatz zu anderen Monatstickets ist der neue Deutschlandtarif nicht übertragbar. Das bedeutet, andere Personen und Fahrräder dürfen nicht kostenlos mitgenommen werden. Für die Mitnahme von Personen muss der Fahrgast ein extra Ticket kaufen, das je nach Verkehrsverbund unterschiedlich viel kostet. Kinder bis unter 6 Jahren können jedoch wie bisher bei der Deutschen Bahn üblich kostenfrei mitgenommen werden. Die Regelungen für Hunde sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, in NRW dürfen sie aber kostenlos mitfahren.

Seit dem 1. Juli gibt es das neue Extra-Ticket für die Fahrradmitnahme. Dieses kostet monatlich zusätzlich zum bestehenden Abo 39 Euro und gilt dann in ganz NRW – allerdings nicht bundesweit. Wenn Ihr das Fahrrad nur gelegentlich mitnehmen möchtet, bietet sich eher ein Einzel-Fahrradticket NRW für 5,10 Euro an. Das ist dann in ganz NRW für 24 Stunden gültig.

Kann ich mit dem Deutschlandticket 1. Klasse fahren?

Seit dem 1. Juli könnt Ihr ein 1. Klasse-Ticket für ganz NRW zubuchen, nicht mehr nur für den Tarifverbund. Das kostet Euch dann zusätzlich zum 49-Euro-Ticket 69 Euro. Das Ticket ist aber ebenso monatlich kündbar. Wie bei der Fahrradmitnahme gilt dies jedoch nicht bundesweit, sondern nur in NRW. In anderen Bundesländern müsst Ihr dann in die 2. Klasse wechseln. Prüft also vor jeder Fahrt, ob Eure Züge auch über eine 1. Klasse verfügen, sonst lohnt sich die Zusatzoption im Abo wohl nicht und Ihr solltet dann eher bei Einzelfahrten die 1. Klasse hinzugebuchen.

In welcher Form gibt es das 49-Euro Ticket?

Das Ticket gibt es digital als Handyticket oder als Chipkarte in einem monatlich kündbaren Abonnement. In einer Übergangsphase wird es für Verkehrsverbünde, die die digitale Überprüfung noch nicht umsetzen können, auch Tickets in Papierform geben. Allerdings voraussichtlich nur bis Ende 2023.

Zudem soll es das 49-Euro-Ticket auch als sogenanntes Job-Ticket geben, welches dann 34,30 Euro monatlich kosten soll. Bedingung dafür sei, dass der jeweilige Arbeitgeber einen Mindestzuschuss von 25 Prozent zahlt - im ersten Jahr wären es 12,25 Euro. Außerdem sollen Verkehrsunternehmen fünf Prozennt Rabatt dazugeben.

Was bietet die Deutschlandticket-App?

Wer im App-Store oder im Play-Store nach “Deutschlandticket App“ sucht, bekommt sie direkt ganz oben angezeigt. Dort kann man sich aber nicht nur über das Ticket informieren, sondern es auch direkt bestellen. Die App soll es den Nutzern ermöglichen, das Abonnement schnell und einfach abzuschließen oder zu kündigen. In Zukunft sollen dort auch die Zusatztickets für die Fahrradmitnahme oder lokale Ticketangebote verkauft werden. Angeboten wird die App allerdings nicht von der Deutschen Bahn, sondern von dem Drittunternehmen Hansecom.

Das 49-Euro-Ticket ist aber auch in der DB-Navigator-App sowie als Chipkarte in den DB-Verkaufsstellen und Verkehrsverbünden erhältlich.

Bleibt es langfristig bei 49 Euro im Monat?

Das ist noch unklar. Schon jetzt wird über mögliche Preiserhöhungen diskutiert. Laut einer Stellungnahme des Bundestags ist geplant, den Preis in Abstimmung von Bund und Ländern jährlich festzulegen. Spätere Erhöhungen sind also möglich. Die Verbraucherzentralen fordern jedoch zumindest eine Preisgarantie bis Ende 2025 - solange, wie auch die Finanzierung des Bundes garantiert ist. 

Wie sieht es mit Tickets für Schüler, Studierende und einem Sozialticket aus?

In Essen wird es ab dem 1. August 2023 ein spezielles Deutschlandticket nur für Schüler geben. Es gilt im Regionalverkehr und Nahverkehr in ganz Deutschland und soll 29 € im Monat kosten. Damit ist es zehn Euro im Monat günstiger als das bisher meistens genutzte Schokoticket. Die Politiker im Stadtrat haben beschlossen, dass das günstige Ticket für alle Essener Schüler eingeführt werden soll. Im Moment muss jede Stadt einzeln beschließen, ob sie an dem Projekt teilnehmen will.

Studierende in Essen können ihr Semesterticket auf das Deutschland-Ticket upgraden lassen. Dafür muss der Differenzbetrag von 12,33 Euro gezahlt werden. Bis jetzt zahlen Studierende ihr Ticket über den halbjährlichen Semesterbeitrag. Mit dem Semesterticket können sie durch ganz NRW fahren. Der Semesterbeitrag ändert sich jedes halbe Jahr, in diesem Jahr zahlen Studierende rund 37 Euro pro Monat für ihr Ticket. Für das Upgrade auf das 49-Euro Ticket hat die Uni Duisburg-Essen eine extra Website im Service-Portal der Uni zur Verfügung gestellt. Auf der können sich die Studierenden dann das 49-Euro Ticket holen. Und mit dem können sie dann durch ganz Deutschland fahren.

Ein angedachtes bundesweites Sozialticket zum Einheitspreis ist bisher weiter in der Diskussion. Die Folge wird voraussichtlich ein Flickenteppich in Deutschland sein. Einige Bundesländer planen schon an einem Sozialticket. NRW zum Beispiel: Hier gilt das Sozialticket ab August 2023 im gesamten VRR-Gebiet. Das gilt für Inhaber von Sozialtickets der Preisstufe A und meinTicket. Vorher mussten alle ein Zusatzticket kaufen, wenn sie außerhalb des Geltungsbereiches unterwegs waren. Die Anpassung ist aber nur eine Übergangslösung. Aktuell wird noch diskutiert, wie das Sozialticket an das Deutschlandticket angepasst werden kann. Ein Preis dafür steht allerdings noch nicht fest. 

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